Blog Schlafstörungen

Schlaflosigkeit

Schlafstörungen, insbesondere Ein- und Durchschlafstörungen, können durch verschiedene Faktoren ausgelöst bzw. begünstigt werden. Gründe dafür sind beispielsweise Schichtarbeit, vermehrte Freizeitangebote zu allen Uhrzeiten, Bildschirmarbeit vor dem Schlafengehen und ständige Erreichbarkeit durch moderne Kommunikationstechnologien.

Doch auch  im Laufe des Lebens verändert sich die Dauer bestimmter Schlafstadien pro Nacht (z.B. Leicht- und Tiefschlaf): Mit steigendem Alter verkürzt sich z.B. die Dauer des Tiefschlafs. Hinsichtlich der Menge an Schlaf, die ein Mensch benötigt, gibt es starke individuelle und teilweise altersabhängige Schwankungen. Viele Menschen benötigen im Durchschnitt zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf pro Nacht, um erholt und leistungsfähig zu sein. Es gibt aber durchaus auch Menschen, die deutlich weniger (z.B. nur 5-6 Stunden) oder mehr (z.B. 10-11 Stunden) Schlaf benötigen.

Viele Menschen sind, kurzzeitig oder über einen längeren Zeitraum, von Schlaflosigkeit betroffen: In Industrienationen leiden etwa 10% unter Schlafstörungen.
Schlafstörungen können auch als Symptom verschiedener psychischer Erkrankungen auftreten oder sogar (Mit-)Auslöser einer psychischen Erkrankung sein.

Ursachen von Schlaflosigkeit

Generell gibt es zahlreiche mögliche Ursachen für Schlafstörungen.

  • Dies können organische Ursachen sein wie Schmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen des Stoffwechsels.
  • Ebenso können hormonelle Ursachen Schlafstörungen mitbedingen.
  • Zudem können Erkrankungen wie Restless-Legs-Syndrom oder neurodegenerative Erkrankungen des Gehirns Schlafstörungen verursachen.
  • Auch durch den Konsum von Koffein, Nikotin, Alkohol und bestimmten Medikamenten können Schlafstörungen entstehen.
  • Psychiatrische Ursachen von Schlaflosigkeit können z.B. Angststörungen, affektive Erkrankungen, posttraumatische Belastungsstörungen oder Abhängigkeitsstörungen sein.

Bestehen Schlafstörungen über längere Zeit hinweg (z.B. mehrere Wochen), kann die Fähigkeit zur körperlichen und mentalen Erholung deutlich beeinträchtigt werden und zu einer körperlichen und psychischen Dysbalance führen, wodurch sich zum Beispiel das Risiko  an einer Depression zu erkranken, erhöht. Häufig treten aufgrund der wiederkehrenden Schlafstörungen auch Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit auf. Auch körperliche Erkrankungen wie Übergewicht oder Diabetes können mit Schlafstörungen assoziiert sein. Ebenso kann die Teilnahme im Straßenverkehr gefährlich werden, da das Konzentrationsvermögen und die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein können.

Ausschlaggebend für erholsamen Schlaf ist weniger allein die Schlafdauer, sondern vielmehr die Schlafqualität.

Therapie der Schlaflosigkeit

Schlafstörungen führen häufig dazu, dass Betroffene eine Selbstmedikation versuchen. Je nach eingenommener Substanz kann dies jedoch zu erheblichen Risiken und Nebenwirkungen führen. Die längerfristige und regelmäßige Einnahme von Benzodiazepinen (z.B. Lorazepam), sogenannten Z-Substanzen (z.B. Zopiclon) und Alkohol kann mit einem Risiko für eine Abhängigkeit verbunden sein. Ein Konsum derartiger Substanzen kann gerade bei Menschen in höherem Lebensalter vielerlei negative Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit haben.

Zur Behandlung von Schlafstörungen wird zunächst eine ausführliche diagnostische Abklärung empfohlen (u.a. Anamnese, körperliche Untersuchung, Fragebögen, Schlaftagebücher, ggf. auch Untersuchung in einem Schlaflabor).

  • Zur Behandlung können einerseits nicht-medikamentöse Therapien wie kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen zum Einsatz kommen. Des Weiteren können z.B. psychoedukative Behandlungsansätze, Maßnahmen der der Schlafhygiene, und das Erlernen von Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren genutzt werden. Zum Beispiel kann kognitive Verhaltenstherapie in Kombination mit psychoedukativen Inhalten im Einzel- und/oder Gruppensetting die Schlafqualität verbessern. Auch das Erlernen von Entspannungsverfahren kann für Betroffene von Schlaflosigkeit hilfreich sein.
  • Zur Behandlung kann ergänzend und nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt aber auch eine gezielte Einnahme von Medikamenten infrage kommen.

Es ist sinnvoll, möglichst frühzeitig eine diagnostische Abklärung von Schlafstörungen und eine wissenschaftlich fundierte Behandlung von Schlafstörungen vorzunehmen, da so die Wahrscheinlichkeit einer Heilung besonders hoch ist.

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