Rund 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung leidet an Zwangsstörungen. Es handelt sich um Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen, wobei oftmals beide Symptome zugleich auftreten. Die PatientInnen empfinden Angst, da sie das Gefühl haben, die Kontrolle verloren zu haben.
Zu Beginn treten leichte Symptome auf, die Psychosomatik ist nur schwach ausgeprägt. Wiederholte und sinnlose Handlungen werden ausgeführt, Gedanken treten auf, die nicht von den PatientInnen selbst zu kommen scheinen. Die Psychosomatik und die Symptomatik können sich rasch verschlechtern, was die Angst verstärkt. Die Kognitive Verhaltenstherapie - fallabhängig in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung - ist erfolgsversprechend.
Definition Was sind Zwangsgedanken?
Wer unter Zwangsstörungen leidet, der erlebt wiederkehrende quälende oder unsinnige Gedanken. Die Betroffenen führen unter wahrgenommenem Zwang Handlungen aus, die auf objektiver Perspektive nicht rational wirken. Für die PatientInnen haben dieses Zwangshandlungen eine große Bedeutung, da sie scheinbar der Abwendung schlimmer Ereignisse dienen oder einem sonstigen als lebensbedeutend wichtig empfundenen Grund dienen. Die Angst wird jedoch nur kurzzeitig überwunden. Zwangsstörungen umfassen Zwangshandlungen und Zwangsgedanken, oftmals in miteinander verbundener Form. Der Alltag wird durch die Zwangsstörungen massiv beeinträchtigt. Es existieren verschiedene Erscheinungsformen, jeder Mensch entwickelt individuelle Zwänge und Gedanken, beispielsweise:
- Zählzwänge
- Aggressive, sexuelle oder religiöse Inhalte der Gedanken
- Angst vor Infektionen durch Schmutz oder Keime
- Ekel vor Körperausscheidungen
- Vermeiden des Betretens bestimmter Flächen oder Treppenstufen
- Wiederholte Ausführung bestimmter Bewegungen
Zwangsgedanken sind Gedanken, die unwillkürlich auftreten, aber auch durch bestimmte Trigger ausgelöst werden können. Trigger sind Reize oder Situationen, die Reaktionen in Menschen auslösen. Die Betroffenen nehmen die Zwangsgedanken zumeist als abstoßend wahr, Angst entsteht. Zwangshandlungen müssen von den Betroffenen - aus ihre Perspektive heraus - ausgeführt werden. Es besteht scheinbar keine Möglichkeit, sich dem Zwang zu widersetzen. Das Ausführen der Handlungen ist nicht angenehm, es bereitet keine Freude.
Es handelt sich auch um keine Handlung, die einen Zweck erfüllt. Die Zwangshandlung lässt sich rational nicht begründen. Einige PatientInnen entwickeln basierend auf den Zwangshandlungen Zwangsrituale. Im Gegensatz zu Zwangshandlungen sind Zwangsrituale detaillierter gestaltet. In besonders ausgeprägten Fällen führen die PatientInnen Zwangsrituale über mehrere Stunden hinweg aus, was zu einer massiven psychischen Belastung wird und den Alltag stark beeinträchtigt. Die Angst verstärkt sich, was zu diversen körperlichen Leiden führen kann.
Diagnose Wie erkenne ich, dass ich unter Zwangsgedanken und Zwangshandlungen leide?
Im ersten Schritt sollten die Betroffenen überlegen, ob sie bestimmte Handlungen ausführen, die als Zwangshandlungen gewertet werden könnten, oder ob sie Gedanken haben, die sich ihnen zwanghaft aufdrängen. Nicht jede wiederholte Handlung ist eine Zwangshandlung, allerdings müssen im ersten Schritt alle infrage kommenden Handlungen identifiziert werden. Zwangshandlungen können die persönliche Hygiene betreffen. Sich unnötig häufig die Hände zu waschen oder sich mehrere Minuten lang die Hände zu waschen, obgleich hierzu keine hygienische Notwendigkeit besteht, weist auf eine Zwangshandlung hin. Zu hinterfragen ist, ob die Handlung einen rationalen Grund hat, beispielsweise die vorangegangene Arbeit im Garten oder aus anderen Gründen tatsächlich verschmutzte Hände. Eine weitere Kategorie, in der Zwangshandlungen auftreten können, ist das Kontrollieren.
Wer vor dem morgendlichen Verlassen des Hauses mehrmals wieder zurückkehrt, um zu überprüfen, ob alle Wasserhähne und die Herdplatten ausgeschaltet sind, der muss sich fragen, ob eine Zwangshandlung vorliegt. Entscheidende Kriterien sind unter anderem die Rationalität, die Beeinträchtigung der eigenen Lebensqualität und die Häufigkeit der Handlungen. Das wiederholte Berühren von Objekten ist eine weitere Kategorie für Zwangshandlungen. Die PatientInnen dürfen bestimmte Gegenstände nicht anfassen, andere Gegenstände hingegen fassen sie mit einer vorgegebenen Häufigkeit an. Das Horten von verbrauchten, sinnlosen oder wertlosen Gegenständen ist ebenfalls eine Zwangshandlung.
Zwangsgedanken können beängstigend und furchteinflößend sein - sie können aber auch in Form von Ritualen auftreten, die bei den Betroffen nicht direkt das Gefühl entstehen lassen, dass sie Zwangsstörung leiden. Viele Menschen führen Zwangshandlungen aus und sich nicht darüber bewusst, dass es sich um eine Zwangsstörung handelt, die bewältigt werden kann und bewältigt werden sollte. Erst die Beschäftigung mit den eigenen Handlungen, den eigenen Gedanken und den eigenen Ängsten legt die Grundlage für Veränderungen.
Abgrenzung Abgrenzung zwischen Zwangsgedanken und Depressionen
Wer unter Zwangsgedanken leidet, dem erscheinen seine Gedanken als fremd und als von außen kommend. Die PatientInnen nehmen die Gedanken nicht als ihre eigenen Gedanken war. Die Gedanken erzeugen Angst, sie wirken unkontrollierbar. Depressionen sind ebenfalls mit unangenehmen Gedanken verbunden. Allerdings haben die PatientInnen das Gefühl, es handle sich um Gedanken, die von innen heraus kommen, die von ihnen selbst stammen. Die Gedanken bei Depressionen führen tendenziell eher zu einer Traurigkeit, wobei aber insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Angststörung auch bei der Depression Ängste vorhanden sind.
Abgrenzung zwischen Grübeleien und Zwangsgedanken
Grübeleien wirken im Gegensatz zu Zwangsgedanken ichsynton. Die Betroffen nehmen die Inhalte der Grübeleien als von ihnen selbst stammend wahr. Die Grübeleien wirken auf die PatientInnen rational, da sie sich mit vergangenen Situationen beschäftigen und ihr eigenes Verhalten dabei analysieren. Diese Rationalität liegt bei Zwangsgedanken nicht vor, jedoch sind auch Grübeleien übertrieben beziehungsweise übersteigert. Dieser Umstand lässt es für die Betroffenen schwer werden, selbst zu erkennen, ob es sich um Grübeleien oder Zwangsgedanken handelt.
Anzeichen Wie machen sich Zwangsgedanken bemerkbar?
Eine Erscheinungsform von Zwangsgedanken ist die Angst, es passiere etwas Schlimmes, wenn nicht bestimmte Handlungen ausgeführt werden ("Eine Katastrophe passiert, wenn ich nicht alle Treppenstufe zähle beim Hochlaufen.") Das Ausführen der Zwangshandlungen beruhigt die Betroffenen, jedoch wiederholt sich diese Situation wieder und wieder. Das angeblich drohende schlimme Ereignis kann niemals vollständig abgewendet werden, da die Betroffenen in jeder neuen Situation wieder die gleiche Zwangshandlung ausführen müssen. Langfristig betrachtet wird die Situation für die Betroffenen zu einer starken Belastung. Sie leiden unter Stress und oftmals weiteren psychischen und auch physischen Problemen. Schlafstörungen und auch vermehrtes Grübeln sowie Angststörungen können als zusätzliche Symptome/Störungen auftreten.
Entgegenwirken Frühes Handeln ist bei Zwangsgedanken erforderlich
Studien zufolge haben rund 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung Zwangserkrankungen. Ein statistischer Unterschied zwischen Frauen und Männer ist nicht nachgewiesen. Es handelt sich oftmals um einen schleichenden Krankheitsverlauf, der im Laufe der Jahre immer ausgeprägter wird. Viele PatientInnen leiden bereits als Kinder oder als junge Erwachsene unter Zwangserkrankungen. Die Symptome sind zu Beginn oftmals nur schwach ausgeprägt, weswegen sie ohne professionelle Diagnostik nicht erkannt werden. Zwanghafte Persönlichkeitszüge weisen auf eine erhöhte Gefahr des Auftretens von Zwangsgedanken hin.
Findet keine Behandlung statt, dann droht ein chronischer Verlauf. Die Geschwindigkeit, in der die Symptomatik zunimmt, ist patientenabhängig. Während einige Patienten über Jahre hinweg keine Veränderungen bemerken, verschlimmert sich bei anderen Patienten die Situation innerhalb kürzester Zeit. Wird den Betroffenen bewusst, dass ihre Handlungen ohne Sinn sind, dann versuchen sie die bewusste Unterdrückung der Zwangsgedanken und der Zwangshandlungen. Je länger die Erkrankung andauert, desto anstrengender ist dieser Versuch. Schließlich wird der Widerstand geringer, da Angstsymptome und eine erhöhte innere Anspannung auftreten. Symptome der Depression treten vermehrt auf, beispielsweise Antriebslosigkeit und eine gedrückte Stimmung.
Ursachen Ursachen von Zwangsgedanken
Zwangsstörungen sind ebenso wie andere psychische Leiden Erkrankungen des Gehirns. Die genauen Ursachen von Zwangsgedanken sind noch nicht vollständig erforscht. Studienergebnisse deuten auf Veränderungen in den Hirnsystemen hin. Diese Veränderungen regulieren die wiederholte Ausführung von Handlungen. Es besteht der Verdacht der genetischen Veranlagung. Oftmals treten in betroffenen Familien gehäuft Zwangserkrankungen auf. Trotz genetischer Veranlagung besteht keine Sicherheit bezüglich des tatsächlichen Auftretens von Zwangserkrankungen. Stress und psychologische Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Zwangsstörungen.
Beschwerden Beschwerden durch Zwangsgedanken
Zwangsstörungen kontrollieren mit zunehmendem Verlauf mehr und mehr das Leben der PatientInnen. Der private und berufliche Alltag der Betroffenen ist stark beeinflusst. Zu Beginn gehen viele Menschen davon aus, die Situation beherrschen zu können oder gar jederzeit mit den Zwangshandlungen aufhören zu können. Sie reden sich ein, die Handlungen seien nicht von Bedeutung. Jedoch werden die Zwangshandlungen im Laufe der Zeit immer stärker als Belastung wahrgenommen. Im Extremfall sind die Symptome so stark, dass es den PatientInnen nicht mehr möglich ist, ein geregeltes Leben zu führen oder an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Einige PatientInnen ziehen sich auf ihrem sozialen Umfeld zurück, andere PatientInnen haben Schwierigkeiten, ihrer beruflichen Tätigkeit nachzugehen.
Psychosomatik Die Psychosomatik bei Zwangsgedanken
Der Begriff der Psychosomatik beschreibt ein Teilgebiet der Psychiatrie. Die Psychiatrie befasst sich mit Erkrankungen des Geistes im Allgemeinen. Die Psychosomatik thematisiert körperliche Beschwerden, die durch seelische Belastungen entstehen. Insbesondere Stress, Lebenskrisen, traumatische Erfahrungen und seelische Belastungen können körperliche Beschwerden verstärken oder auslösen. Zwangserkrankungen können durch Stress verstärkt werden, sie lösen zugleich auch Stress aus. Die Psychosomatik umfasst unter anderem Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Unwohlsein.
Kognitive Verzerrungen bei Zwangserkrankungen
- Überverantwortlichkeit: Die Betroffenen fühlen sich für mögliche zukünftige Katastrophen verantwortlich. Sie weisen sich die Macht zu, die Katastrophe verhindern zu können. Sie sind überzeugt, es sei genauso schlimm, die Katastrophe nicht zu verhindern wie die Katastrophe herbeizuführen.
- Perfektionismus: Die PatientInnen messen den Wert von Objekten an dessen Perfektion. Weist das Objekt Mängel auf, dann sinkt sein Wert deutlich.
- Gefahrenüberschätzung: Die PatientInnen sehen in Ereignissen drohende Katastrophen. Sie gehen von übertriebenen Risiken aus.
- Kontrolle von Gedanken: Die PatientInnen weisen ihren Gedanken eine große Macht zu. Sie haben beispielsweise das Gefühl, durch ihre Gedanken Veränderungen zu erzeugen
- Wichtigkeit von Gedanken: Die Betroffenen bewerten sich selbst anhand ihrer Gedanken.
- Intoleranz gegenüber Unsicherheit: Die PatientInnen haben nicht gelernt, Unsicherheit zu akzeptieren. Sie fordern bei allen Handlungen umfassende Informationen bezüglich der möglichen Konsequenzen.
Krankheitsbilder Mögliche Krankheitsbilder und Wechselwirkung
Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Zwangserkrankungen und Depressionen. Zum einen kann die Depression als Folge der chronischen Zwangsstörung auftreten. Der psychische Zustand der Betroffenen verschlechtert sich schleichend, sofern keine Therapie eingeleitet wird. Zum anderen treten bei einigen an Depression erkrankten PatientInnen Zwangsstörungen auf.
Unterstützung bei Zwangsgedanken - wir helfen Ihnen!
Sie möchten mehr Informationen zu unserem therapeutischen Behandlungsangebot bei Zwangsgedanken, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer Klinik erhalten? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.
Behandlung Die Behandlung von Zwangserkrankungen
Sind die Symptome nur leicht ausgeprägt, dann ist im Allgemeinen eine Verhaltenstherapie zielführend, um Besserung zu erlangen. Ist die Verhaltenstherapie nicht ausreichend oder sind die Symptome bereits stärker ausgeprägt, dann kann eine Kombination von medikamentöser Therapie und Verhaltenstherapie angebracht sein. Für die medikamentöse Therapie kommen Antidepressiva vom Typ der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer in Frage. Ihre Wirksamkeit ist durch Studien gut belegt. Der Therapeut entscheidet, ob die zusätzliche Gabe von atypischen Neuroleptika oder anderen Substanzklassen notwendig ist. Die Verhaltenstherapie zielt darauf ab, das Auftreten von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zu reduzieren. Hierzu führen die PatientInnen unter Anleitung des Therapeuten geeignete Übungen durch. Nicht nur die Handlungen und die Gedanken werden verändert, auch die Angsterlebnisse, die üblicherweise bei den PatientInnen auftreten, werden abgeschwächt.
Die Vermeidung von Rückfällen
Da Zwangsstörungen chronische Erkrankungen sind, ist die grundsätzliche Gefahr von Rückfällen relativ hoch. Insbesondere nach dem Absetzen der Medikamente liegt ein kritischer Punkt vor. Die Verhaltenstherapie ist für den langfristigen Erfolg essenziell, die alleinige Therapie mit Medikamenten ist nicht möglich, da dies bedeuten würde, die Medikamente dauerhaft einnehmen zu müssen. Nur die erfolgreiche Verhaltenstherapie bietet einen gewissen Schutz vor einem Rückfall. Bei einigen Patienten ist es trotz der Therapie für viele Jahre oder gar für immer nicht möglich, die Medikamente vollständig abzusetzen. Die PatientInnen erfahren dennoch eine entscheidende Verbesserung: Sie gewinnen die Kontrolle über ihr Leben zurück, da es ihnen gelingt, Zwangsgedanken zu vermeiden und Zwangshandlungen zu unterlassen.
Die Planung der Therapie ist stets eine fallbezogene Entscheidung, die der Therapeut (in Absprache mit dem Patienten) trifft. Es stehen verschiedene Formen der Verhaltenstherapie und verschiedene Medikamente zur Verfügung.
Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM)
Das zentrale Element der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) zur Therapie von Zwangsstörungen ist die Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM). Die PatientInnen setzen sich im Rahmen des ERM gezielt mit den Reizen auseinander, die zum Auftreten der Zwangsgedanken führt. Sie legen das aus Selbstschutz angenommen Verhalten der Vermeidung der Trigger ab und lernen, Vermeidung zu vermeiden. Die Realitätsbeobachtung ist ein wichtiger Faktor der Therapie. Den PatientInnen werden die Umstände bewusst, die zu Zwangshandlungen führen. Sie befassen sich aktiv mit den Situationen und ihrer eigenen Reaktion. Innere und äußere Abläufe werden analysiert.
Ein Stopp positiver oder negativer Erwartungen in den betreffenden Situationen wird erreicht. Im Laufe der Therapie lernen die PatientInnen Situationen neu zu bewerten. Eine kognitive Umstrukturierung erfolgt, die es den PatientInnen ermöglicht, die Situation und sich selbst zu bewerten. Die Betroffenen haben durch die fortdauernden Zwangsstörungen bestimmte Verhaltensweisen, Reaktionen und Emotionen erlernet. Sie haben Angst oder Depressionen ausgebildet. Alle diese Auswirkungen müssen durch die ERM nach und nach abgebaut werden.
Wirkfaktoren auf die erfolgreiche Durchführung der Therapie
Schubert/Voderholzer/Wolstein/Külz/Schwartz ermitteln in ihrer Studie Wirkfaktoren bezüglich der erfolgreichen Durchführung der Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM) als Therapie von Zwangsstörungen. Dysfunktionale Annahmen über Zwänge wirken sich negativ auf den Behandlungsverlauf aus. Insbesondere Intoleranz für Unsicherheit und Perfektionismus sind entscheidende kognitive Wirkfaktoren. Der Verlauf einer vorhandenen Depression ist ein weiterer Wirkfaktor. Die Therapie der Zwangsstörungen ist ein komplexes Vorgehen, welches durch zahlreiche Faktoren beeinflusst wird. Die Bereitschaft der PatientInnen, Veränderungen erreichen zu wollen, und die Kompetenz des Therapeuten sind Grundvoraussetzungen für den Erfolg. Beobachtungen zeigen, dass sich die Symptomatik bei den PatientInnen relativ schnell verändern kann. Bereits vor der Interventionsphase mit ERM sind Veränderungen möglich.
Oberberg Fachkliniken Behandlungskonzept der Oberberg Kliniken
Die Oberberg Kliniken bieten Behandlungskonzepte und Therapien für Menschen in seelischen Krisensituationen. Wir sind ein Zusammenschluss renommierter privater Fachkliniken aus dem Bereich Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie. Die Kliniken sind deutschlandweit vertreten. Abhängig von der vorliegenden Symptomatik bieten wir die tagesklinische oder die vollstationäre Behandlung an. Unser Angebot richtet sich an Menschen jeden Alters, von Kindern bis zu Senioren. Die Anwendung neuester Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis ist Grundlage für den Erfolg in der Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie. Die Behandlungen sind auf die individuellen Bedürfnisse der PatientInnen abgestimmt.
Die Therapien sind aus mehreren Bausteinen aufgebaut. Unsere Therapeuten entwickeln gemeinsam mit ihren PatientInnen die idealen Therapieverfahren, die sich beispielsweise aus bewährten Psychotherapien, Entspannungsverfahren und biologischen Therapieverfahren zusammensetzen. Wir arbeiten fachübergreifend und zeichnen uns durch eine Qualität der Behandlungen und der Beziehungen zu den PatientInnen aus. Menschlich und professionell dürfen unsere PatientInnen eine hohe Qualität erwarten.
Die Vorbereitung der Kognitiven Verhaltenstherapie
Obgleich sich die Forderung, die Zwangshandlungen zu unterlassen, einfach anhört, ist ihre Umsetzung mit einigen Herausforderungen sowie der gründlichen Vorbereitung verbunden. Die Exposition wird gemeinsam mit dem Patienten vorbereitet, um die Grundlage für den Erfolg zu legen. Die Vorbereitung der Exposition umfasst insbesondere:
- Vermittlung von Informationen über den Ablauf der Exposition
- Erstellen einer Hierarchie der Zwänge
- Planung der Übungen hinsichtlich des Ablaufs und der Inhalte
Zu Beginn begleitet der Therapeut die Übungen. Je weiter die PatientInnen in ihrer Therapie fortschreiten und je mehr positiver Einfluss auf die Psychosomatik erlangt wurde, desto eher sind die PatientInnen in der Lage, die Übungen auch eigenständig umzusetzen. Um die Psychosomatik zu verhindern, ist die Anwendung der Übungen im Alltag erforderlich. Die Schwierigkeitsgrad der Übungen hängt von der Einschätzung des Therapeuten hinsichtlich der Fähigkeiten der PatientInnen, dem Schweregrad der Psychosomatik und der Erfordernis ab. Im Verlauf der Therapie sind diesbezügliche Anpassungen möglich. Der Therapeut wertet nach Durchführung die Expositionsübungen aus. Er analysiert die Auswirkungen auf die Psychosomatik und die Reaktion der PatientInnen. Die Neubewertung wirkt sich auf die weitere Planung aus.
Sie können sich jederzeit an uns wenden – vertrauensvoll und diskret
Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.
(Vgl. Zwangsstörungen, Prof. Dr. Angelika Erhardt, Max Planck Institut für Psychiatrie, 2023, https://www.psych.mpg.de/848234/zwang#:~:text=Wie%20h%C3%A4ufig%20sind%20Zwangsst%C3%B6rungen%3F,Frauen%20und%20M%C3%A4nnern%20gleich%20h%C3%A4ufig.)
(Vgl. ZWANGSGEDANKEN STOPPEN: Der effektivste Ratgeber, um deine Zwänge zu besiegen, Clara Markgraf, 2022, Abschnitt 2)
(Vgl. Zwangshandlungen und Zwangsgedanken, Hans Reinecker, 2009, Göttingen, Seite 104)
(Vgl.https://www.psych.mpg.de/848234/zwang#:~:text=Wie%20h%C3%A4ufig%20sind%20Zwangsst%C3%B6rungen%3F,Frauen%20und%20M%C3%A4nnern%20gleich%20h%C3%A4ufig.)
(Vgl. Sabine Bleuler, Zürich, gefunden auf: https://digitalcollection.zhaw.ch/bitstream/11475/701/1/ba0193.pdf)
(Vgl. https://www.psych.mpg.de/848234/zwang#:~:text=Wie%20h%C3%A4ufig%20sind%20Zwangsst%C3%B6rungen%3F,Frauen%20und%20M%C3%A4nnern%20gleich%20h%C3%A4ufig.)
(Vgl. Psychotherapie der Zwangsstörungen: Krankheitsmodelle und Therapiepraxis, Hansruedi Ambühl, Stuttgart, 2013, Seite 177)
(Vgl. Exposition mit Reaktionsmanagement (ERM), Erfahrungen von Psychotherapierenden, Sabine Bleuler, Zürich, 2012, gefunden auf: https://digitalcollection.zhaw.ch/bitstream/11475/701/1/ba0193.pdf)
(Vgl. Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen: fallbasierte Therapiekonzepte, Susanne Fricke, 2006, München, Seite 11)
(Vgl. Wirkfaktoren der kognitiven Verhaltenstherapie von Zwangsstörungen: Ein kritischer Überblick über den aktuellen Forschungsstand, C. Schubert, U. Voderholzer, J. Wolstein, A. Külz, C. Schwartz, 2018, gefunden auf: https://www.karger.com/Article/Abstract/471809)
(Vgl. Therapie von Zwangsstörungen im Erwachsenenalter, Weidt, Steffi ; Delsignore, Aba ; Rufer, Michael, 2015, Universität Zürich, gefunden auf: https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/115026/1/weidt_Psychiatrie%20und%20Neurologie.pdf)