Oberberg Digitale Angebote der Oberberg Kliniken

Die Oberberg Kliniken bieten eine vielfältige Palette digitaler Lösungen, die innovative Therapieansätze mit modernster Technologie verbinden. Von Virtual-Reality-Therapien bis hin zu spezialisierten Apps für die Behandlung psychischer Erkrankungen bieten diese digitalen Hilfsmittel wirkungsvolle und flexible Lösungen, begleitet von höchsten Qualitätsstandards und einem Fokus auf individuelle Patientenbedürfnisse.

Die Oberberg Fachklinik Rhein-Jura bietet eine wegweisende Hilfe für Millionen von Menschen in Deutschland, die unter Angststörungen leiden. Ihr Programm "Invirto" nutzt moderne digitale Anwendungen, insbesondere Virtuelle Realität (VR), um Ängste zu überwinden. Basierend auf der Verhaltenstherapie und der Angstexposition hat sich Invirto als wirksame Behandlungsmethode für Agoraphobie, Panikstörung und soziale Phobie erwiesen. Es besteht aus drei Hauptkomponenten: Psychoedukation, Übungen in virtueller Realität und professioneller Begleitung durch qualifizierte Therapeuten.

Invirto ermöglicht eine therapeutisch begleitete Konfrontation mit angstauslösenden Reizen, die essentiell für die Abnahme der Angst ist. Die App bietet leicht verständliche Informationen zur Entstehung und Behandlung von Angststörungen sowie Übungen, die in VR-Umgebungen durchgeführt werden, um die Angstexposition unter Anleitung zu erlernen. Dies geschieht sowohl während stationärer als auch ambulanter Behandlungen, um Therapieerfolge zu festigen.

Die VR-Anwendungen in Invirto stellen künstlich erzeugte, digitale Reize dar, um angstauslösende Situationen zu simulieren. Durch diese Konfrontation und das gezielte Variieren der Übungssituationen können Ängste überwunden werden. Die Anwendung kann eigenständig oder unter therapeutischer Begleitung erfolgen, wobei die Kosten oft von Krankenkassen übernommen werden.

Die Oberberg COGITO App ist ein mobiler Begleiter zur Förderung der psychischen Gesundheit, der tägliche Übungen anbietet, die leicht in den Alltag integriert werden können. Entwickelt von Expertinnen und Experten aus den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, zielt sie darauf ab, den Selbstwert zu steigern, depressive Symptome zu reduzieren und die psychische Widerstandskraft zu stärken. Die App bietet Programme für verschiedene Krankheitsbilder sowie generelle Übungen zur Stärkung der psychischen Gesundheit.

COGITO ermöglicht es, Übungen zur Selbsthilfe durchzuführen, um emotionale Probleme wie Niedergeschlagenheit oder Einsamkeit zu bewältigen. Darüber hinaus können spezifische Programme zur Verbesserung von Impulskontrolle, Bewältigung von Schlafstörungen, chronischen Schmerzen, Zwängen, Psychosen oder Glückspielsucht genutzt werden. Die Anwendung ist kostenlos und im iOS-Appstore oder im Google Playstore verfügbar.

Die App schlägt täglich Übungen vor, die an die individuellen Bedürfnisse anpassbar sind und auf bewährten Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) und des Metakognitiven Trainings (MKT) basieren. Sie erfordert regelmäßige Nutzung, um ihre Wirksamkeit zu entfalten, und bietet personalisierte Push-Benachrichtigungen, um die Übungen in den Alltag zu integrieren.

Die Oberberg COGITO App wurde in Koorperation von Psychologinnen und Psychologen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und der Oberberg Kliniken entwickelt und in Studien getestet. Die Effektivität wurde in randomisiert-kontrollierten Studien nachgewiesen, wobei sich eine messbare Verringerung depressiver Symptome zeigten. Die App unterliegt einer kontinuierlichen wissenschaftlichen Weiterentwicklung und garantiert höchsten Datenschutz, indem keinerlei persönliche Daten gespeichert werden.

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Die Mindable App ist eine digitale Gesundheitsanwendung zur Behandlung von Agoraphobie und Panikstörungen. Agoraphobie bezeichnet die Angst vor Situationen ohne vermeintliche Flucht- und Hilfsmöglichkeiten, während Panikstörungen plötzliche, unerwartete Panikattacken auslösen können. Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Lebensqualität stark und gehören zu den häufigsten psychischen Störungen.

Die App bietet digitale therapiebegleitende Unterstützung, edukative Elemente zur Wissensvermittlung über diese Erkrankungen sowie die Möglichkeit, Ängste zu überwinden. Sie basiert auf bewährten Techniken der Verhaltenstherapie und ermöglicht das Üben zur Konfrontation mit Ängsten, was nachweislich wirksam ist.

Die App integriert sich flexibel in das Behandlungskonzept von Oberberg, das ganzheitlich auf seelische und körperliche Symptome eingeht. Neben der Mindable App bietet Oberberg weitere innovative Behandlungsansätze an.

Mindable ist als zugelassene digitale Gesundheitsanwendung anerkannt und unterliegt strengen Anforderungen bezüglich Datenschutz und Sicherheit. Die Kosten für die Nutzung können von Krankenversicherungen oder Beihilfestellen erstattet werden. Die App ist in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar und bietet eine Vielzahl von Funktionen zur Unterstützung der Behandlung von Angststörungen.

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Die Virtuelle-Realität-(VR)-Therapie, Teil des Projekts "NEOMENTO", bietet innovative Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in ausgewählten Oberberg Fachkliniken. Diese Therapieform ermöglicht es, Therapieübungen in digitalen, realitätsnahen Umgebungen durchzuführen, individuell an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst.

Im Rahmen der regulären Psychotherapie finden Übungen, Auseinandersetzungen mit angstauslösenden Reizen und spezifische Übungssituationen in der virtuellen Realität statt. Dabei können Situationen wie Menschenmengen, öffentliche Plätze und andere Szenarien nachgebildet werden. Die Therapie wird von erfahrenen Fachpersonal begleitet und unterstützt die Entwicklung von Bewältigungsstrategien für vergleichbare Situationen im echten Leben.

Die Therapiesitzung in der virtuellen Realität dauert ungefähr 20 Minuten und kann bei verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Panikstörungen, spezifischen Phobien und verhaltensbezogenen Störungen eingesetzt werden. Die VR-Therapie ist ein anerkannter Behandlungsbaustein und hat positive Effekte auf Angsterkrankungen gezeigt.

Das System von neomento©, als Klasse 1 zertifiziertes Medizinprodukt, gilt als unbedenklich und birgt nur äußerst seltene Nebenwirkungen wie Schwindel oder Kopfschmerzen. Die Datensicherheit der VR-Therapie bei Oberberg wird umfassend gewährleistet und speichert Behandlungsfortschritte und Einstellungen ausschließlich lokal, ohne Internetverbindung, um die Privatsphäre zu wahren.

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Es stellt sich nicht die Frage wann oder ob die Digitalisierung der Medizin kommt, denn sie ist bereits in vollem Gange - auch im Fach der Psychiatrie und Psychotherapie. Sie reicht von internetbasierten, psychologischen Interventionen hin zu Anwendungen der künstlichen Intelligenz, Augmented- oder Virtual Reality.

Derzeit gibt es verschiedenste Prognosen, welche vorhersagen, dass bisher von Menschen ausgeführte Tätigkeiten durch Computer oder Maschinen ersetzt werden. So erscheint die Übersetzung von Sprachen in fünf Jahren oder das autonome Fahren in nicht einmal zehn Jahren, in greifbarer Nähe. 

Möglicherweise können in den zweitausend fünfziger Jahren chirurgische Tätigkeiten primär durch Roboter erledigt werden. Die Tätigkeiten von Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie sowie von Psychologischen Psychotherapeuten erscheint heute wenig ersetzbar durch Maschinen und Computer, aber wie lange bleibt das so? Bereits heute hat ein vollautomatisierter Chatbot via Smartphone seine Wirksamkeit bei der Verbesserung von depressiven- und Angstsymptomen bei Jugendlichen bewiesen. Spezifische Apps für diverse psychische Erkrankungen oder auch internetbasierte Psychotherapie-Interventionen haben in zahlreichen kontrollierten wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit bestätigt. Sogenannte "Serios Games" können ebenfalls in der Therapie wirksam eingesetzt werden. So zeigte in einer kürzlich veröffentlichten Arbeit die Anwendung des Spiels "Tetris" kurz nach einem traumatischen Ereignis, dass damit die Entwicklung von posttraumatischen Symptomen verhindert werden kann. 

Die Digitalisierung schreitet also machtvoll voran. Dennoch ist davon auszugehen, dass persönliche und individuelle Therapie sowie Beziehungsgestaltung im direkten persönlichen Kontakt mit dem Arzt oder Psychologen für die Genesung essentiell und wichtig sind. In Zukunft werden mit Sicherheit die verschiedensten Anwendungen digitalisierter Medizin unserer heutigen therapeutischen Konzepte im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich (vor-und nachstationär) im Sinne des Blended Care unterstützend helfen.

Das bedeutet konkret für die Oberberg Kliniken, dass wir Möglichkeiten schaffen werden, mit unseren Klienten vor, nach und während des stationären Aufenthaltes intensiv in Kontakt sein und die Therapien noch besser an die individuellen Bedürfnisse anpassen zu können. 

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wahl-Kordon, 
Ärztlicher Direktor der Oberberg Fachklinik Schwarzwald