Das ACT-Verfahren, eine moderne Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie, basiert auf der Praxis der Achtsamkeit und vereint neueste psychologische und neurophysiologische Forschungsergebnisse mit traditionellen fernöstlichen Meditationstechniken. 

Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) Was ist ACT und für wen ist diese Therapie geeignet?

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie („act“ als ganzes Wort gesprochen, wie das engl. Wort „act“ für Handeln) wurde vom amerikanischen Psychiater Steven C. Hayes in den 1990er Jahren entwickelt. ACT ist ein verhaltensanalytischer Therapieansatz, der darauf abzielt, Vermeidungsverhalten in Bezug auf unangenehme Erlebnisse abzubauen („Acceptance“) und wertebezogenes, engagiertes Handeln („Commitment“) aufzubauen. 

 

In der ACT werden klassische verhaltenstherapeutische Techniken mit achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Strategien sowie Interventionen zur Werteklärung kombiniert. Insbesondere die „achtsame“, nicht bewertende Akzeptanz eigener negativer Gedanken ermöglicht eine „neutrale“ Distanzierung und die Werteorientierung („Was ist mir wichtig? Wofür lohnt es sich für mich? Was ist mir wertvoll?") soll helfen, zielgerichtete, konkrete Handlungsabsichten (commitment) abzuleiten. Die Standard-Behandlung umfasst sechs Komponenten oder Prozesse:

  • Akzeptanz
  • Defusion-Abstand
  • Achtsamkeit
  • Beobachterperspektive
  • Werteklarheit
  • Bereitschaft/Commitment

Sie können sowohl als Haltung des Therapeuten bzw. als Methoden, die der Therapeut anwendet, interpretiert werden, als auch als Fertigkeit ein gemeinsames Verständnis zwischen Patient und Therapeut aufzubauen.

Porträtfoto Anne-Marie Lücke – Leitende Psychologin Oberberg Somnia Fachklinik Hürth
Die Akzeptanz-Commitment-Therapie ist nicht nur eine Therapie, sondern eine Lebensphilosophie.
Dipl.-Psychologin Anne J.E.W.M. Lücke
Leitende Psychologin Oberberg Somnia Fachklinik Köln Hürth

ACT wird bei affektiven Störungen, Angststörungen, Essstörungen, Stress- und Traumafolgestörungen sowie chronischen Schmerzen, zunehmend auch bei Substanzabhängigkeiten und schizophrenen Störungen, erfolgreich eingesetzt. Die wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweise, insbesondere bei Depressionen, sind seither noch nicht vollständig.  

Behandlungsziele Ein Weg zur Selbstfindung

Im Sinne von ACT bedeutet “Akzeptanz” nicht, Probleme zu erdulden und eine passive Opferhaltung einzunehmen. Stattdessen sollen die Patientinnen und Patienten lernen, sich selbst und ihre Gefühle anzunehmen und sich dabei mit den bestehenden Problemen aktiv auseinanderzusetzen, anstatt sie zu verdrängen, zu vermeiden oder vor sich selbst zu verteidigen. 

 

Ein weiteres, wichtiges Ziel von ACT liegt in der Identifikation der individuellen Werte, an denen die Patientinnen und Patienten ihr Leben zukünftig ausrichten möchten, indem sie sich fragen, was ihnen wirklich wichtig ist. In der Konsequenz bedeutet das für sie auch, belastende Situationen loszulassen und innerhalb gesellschaftlicher Werte und Normen eigene Wege zu finden und zu gehen. Am Ende dieses Weges, so die Verfechter der ACT-Therapie, ist die Attraktivität des Ziels eines “sinnerfüllten”, “vitalen” und “würdigen” Lebens in (geistig-spiritueller) Freiheit. 

ACT in der Praxis Im Hier und Jetzt sein – und handeln!

ACT ist eine erlebnisorientierte Therapie. Sie wird durch vielerlei Übungen praxisnah umgesetzt. Damit soll erreicht werden, dass die gewünschten Veränderungen schneller und tiefgehender erfolgen und darüber hinaus nicht nur auf einer geistigen Ebene stattfinden, sondern gefühlt und leichter im Alltag umgesetzt werden können. 

 

Eine erlebnisorientierte Therapie bedeutet auch, dass die Patientinnen und Patienten den Therapiestuhl immer mal wieder verlassen, um mit den Übungen - zum Beispiel Rollenspielen – die Verbindung zwischen Kopf, Körper und Gefühl herzustellen und so einen ganz bewussten Kontakt mit sich selbst und der Umgebung herzustellen. 

 

ACT kann die Gedanken und Gefühle zwar nicht verändern, doch diese Behandlungsmethode hilft dabei, die persönliche Beziehung zu Gedanken und Gefühlen ins Positive zu verändern und sie trotz der Einschränkungen, die das Denken vorgibt, auszuleben und sich seiner persönlichen Werte bewusst zu werden.  

Oberberg Kliniken für ACT ACT ist ein umfassender Therapieansatz für mehrere Störungsbilder

Wir können unseren Patientinnen und Patienten versichern, dass Sie in den Fachkliniken der Oberberg Gruppe die bestmöglichen evidenzbasierten Therapieangebote nach aktuellen medizinischen Standards erhalten, die ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. 

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