12 Wochen Ferien, ein unkündbarer Arbeitsplatz, vormittags Recht, nachmittags frei und trotzdem immer am Jammern –…
Traumberuf oder Höllenjob? Burnout bei LehrerInnen
Obwohl der Begriff Burnout schon fast inflationär gebraucht wird: eine Zunahme von Betroffenen in den letzten Jahrzehnten ist bewiesen. Gerade in der Berufsgruppe Lehrer gibt es immer mehr Menschen, die sich ausgebrannt fühlen und ihren Alltag nicht mehr bewältigen können. Woran liegt das?
„Das sind doch die mit den 12 Wochen Urlaub im Jahr!“
„Jeden Tag schon mittags Feierabend und ihren Job können sie auch nie verlieren!“
Die Vorurteile in der Bevölkerung über LehrerInnen sind entsprechend groß. Noch größer ist das Unverständnis, das ihnen entgegengebracht wird, wenn die beiden Begriffe Lehramt und Burnout zusammen auftreten. Dabei belegen Studien, dass Lehrer-Sein nicht so einfach ist, wie viele meinen. Die Zahl der Krankheitstage hat sich seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt, mehr als 30 % aller Beschäftigten im Bildungswesen leiden unter psychischen Problemen.
Was steckt hinter dem Begriff Burnout?
Wenngleich Burnout keine eigenständige Diagnose ist, so ist es ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren. Bereits in den 70er Jahren wurde der Begriff Burnout in Verbindung mit Personen aufgebracht, die durch hohes Engagement und starken Leistungsdruck in diesen Krankheitszustand verfielen. Unter Burnout versteht man ein klinisches Syndrom, das die verschiedensten Symptome subsummiert. Auch aus diesem Grund ist es schwer von der Depression zu unterscheiden, doch meist geht ein Burnout einer Depression voran. Auch wenn es sich bei Depression und Burnout um unterschiedliche Krankheitsbilder mit eigenen, wenn auch teilweise ähnlichen oder sich überschneidenden Symptomen wie Antriebslosigkeit, Interessenlosigkeit oder bleierne Müdigkeit handelt, müssen diese nach entsprechender Diagnose individuell behandelt und therapiert werden.
Zu den Auslösern eines Burnout-Syndroms zählen z.B. eine zu große Arbeitsbelastung und individuelle Faktoren wie Perfektionismus oder übertriebener Ehrgeiz. Die individuelle Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung eigener Ressourcen und Kompetenzen sowie hohe eigene Ansprüche können also entscheidend zur Entstehung eines Burnouts beitragen.
Wichtig: Burnout gilt derzeit noch nicht als eigenständige psychische Erkrankung, sondern als Stressfolge im Zusammenhang mit Verarbeitungen von Belastungen in Schule, Ausbildung, Studium oder bei der Arbeit.
Woran erkenne ich ein Burnout-Syndrom?
Psychisch:
- Lustlosigkeit
- Gereiztheit
- Versagensängste
- Konzentrations- und Schlafstörungen
- Negative Gefühle und Zynismus gegenüber der Arbeit, KollegInnen oder KundInnen
- Ineffektivität des beruflichen Handelns und Verlust der beruflichen Kompetenz
- Starke seelische Erschöpfung
Physisch:
- Nacken- und Rückenprobleme
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Starke körperliche Erschöpfung
Warum bekommen Lehrer Burnout?
Als einer der wichtigsten Auslösefaktoren gilt Stress.
Das sind die Stressfaktoren von LehrerInnen:
- LehrerInnen müssen Unterrichtsvorbereitungen, Klausurkorrekturen, außerschulische Veranstaltungen oder AG’s planen und abarbeiten. Trotz hohem Engagement sind die Aufstiegschancen dabei vergleichsweise gering. Wer seine Gehaltsklasse dennoch verbessern möchte, muss weitere Mehrarbeit leisten.
- Abgesehen davon müssen LehrerInnen in jeder einzelnen Schulstunde viele Entscheidungen treffen: worauf reagiert er, worauf nicht? Die außergewöhnlich hohe Interaktionsdichte zwischen SchülerInnen und LehrerInnen verursacht Stress und gefährdet die Gesundheit.
- Selten gibt es Kooperationen zwischen LehrerInnen. Im Alleingang können diese ihr Arbeitspensum nicht verringern und ihr Auftreten schwer stärken.
Die Frustration steigt und damit auch der Rückzug. Erschöpfung, Leere und Zurückgezogenheit können erste Warnzeichen sein.
Unsere Standorte Oberberg Kliniken deutschlandweit
Unsere Oberberg Fachkliniken Scheidegg im Allgäu, Rhein-Jura und Weserbergland unterstützen Sie beim Kampf gegen den Burnout. Der wichtigste Schlüssel zum Erfolg in der klinischen Psychotherapie ist ein gut eingespieltes, professionelles Team. Unsere Ärzte, Therapeuten sowie Pflege- und Servicekräfte verfügen über eine fundierte fachliche Expertise – und agieren stets engagiert, herzlich und einfühlsam.
Telefon: 0800 5577330-4
Ferien bieten Zeit für eine Burnout-Behandlung
Viele LehrerInnen nehmen immer noch zu wenig das Therapieangebote für die psychische Gesundheit in Anspruch. Ein Team aus Experten entwickelte das Frühinterventionsprogramm für stressbedingte psychische Störungen bei LehrerInnen.
Kurzum: Im Frühinterventionsprogramm ermöglichen anamnestische Untersuchungen und Tests zur Burnout-Diagnostik, sowie eine engmaschige Anbindung an Psychotherapie, Sport, Bewegung, Achtsamkeits- und Entspannungsübungen eine optimale Genesung.
Eine Therapie und Behandlung in den Oberberg Kliniken zielt darauf ab, mit den betroffenen LehrerInnen Strategien zur besseren Bewältigung und Linderung der psychischen Belastung zu erarbeiten. Wird Burnout frühestmöglich behandelt, bestehen gute Heilungschancen.
- Individueller Therapieplan
- Behandlung von weiteren („komorbid“) auftretenden psychischen und psychosomatischen Erkrankungen
- Erarbeitung einer effizienten Stress-Prophylaxe
- Einbeziehung der Angehörigen und ggf. des sozialen Umfeldes – auch des Arbeitgebers, wenn dies gewünscht wird
- Eine stationäre Therapie dauert in der Regel vier bis acht Wochen
Ansprechpartner Sie können sich jederzeit an uns wenden – vertrauensvoll und diskret
Sie möchten mehr Informationen zu unserem therapeutischen Behandlungsangebot bei Burnout, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer Klinik erhalten? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 0800 5577330 4. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.