Erwachsene und ADHS: Symptome, Diagnose und passende Therapie
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung ist als Erkrankung von jüngeren Patientinnen und Patienten heute ein bekanntes Phänomen. Für Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Symptome oder aufgrund von Alltagsschwierigkeiten eventuell ADHS haben könnten, ist eine passende Diagnostik und bedarfsgerechte Behandlung zumeist verfügbar. Anders gestaltet sich dies, wenn Erwachsene die typischen Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung entwickeln und diese bei sich selbst beobachten oder die Vermutung auf ADHS aus dem Umfeld - von Angehörigen oder anderen - geäußert wird.
Wann sollte man solide Diagnostik durch ExpertInnen anstreben, um das Krankheitsbild entweder professionell zu bestätigen oder zuverlässig durch fundierte Beurteilung auszuschließen? Hier stellen wir Ihnen Informationen rund um ADHS bei Erwachsenen, die diversen Symptome, eine professionell gestellte Diagnose und alle Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie möchten mehr wissen? Nutzen Sie die Möglichkeit effektiver ADHS-Beratung, die die Spezialisten der Oberberg Fachklinik Potsdam bieten.
Die Bedeutung der ADHS-Diagnostik bei erwachsenen Patienten und Patientinnen
Wir wissen, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Ihre Bedürfnisse, Lebenswelt und auch Erkrankungen sind anders als die der Erwachsenen. Diese Weisheit gilt umgekehrt selbstverständlich genauso. Krankheiten, die typischerweise im Kindes- und Jugend alter auftreten , zeichnen sich häufig durch spezifische Verläufe und Symptome aus, die sich deutlich von denen bei Erwachsenen unterscheiden.
Das Bild von Kindern oder Jugendlichen, die zappeln, unkonzentriert und durch Erzieher oder Lehrer kaum zu bändigen sind, ist eher für die ADHS dieser Lebensphase charakteristisch. Es passt aber nicht gut zu den Erkenntnissen rund um die Diagnostik bei Erwachsenen, die diese Störung eventuell bei sich vermuten. Der symbolische Zappelphilipp passt kaum, um Erwachsenen die richtige Diagnose zu bieten, die als Basis von geeigneten Therapien dient.
Eine gute und effiziente Basis, um Erwachsenen eine passende ADHS-Diagnostik zu bieten, ist es, durch eine fundierte Aufklärung eine hohe Informiertheit rund um die Symptome von ADHS im Erwachsenenalter schaffen. Das unterstützt insbesondere jene, die möglicherweise erst spät auf eine mögliche ADHS aufmerksam werden bzw. die richtige Diagnose erhalten und dadurch privat wie beruflich unter Umständen hoch belastet sind.
Was hinter ADHS steckt
Um die Besonderheiten und Stolpersteine der Erkrankung bei Erwachsenen besser zu verstehen, lohnt es sich, den Begriff AHDS zunächst zu definieren und Unterschiede der Symptome zwischen Kindern und Erwachsenen herauszuarbeiten.
Symptome, die die Schwierigkeiten von Patientinnen und Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung charakterisieren, sind unter anderem die vergleichsweise stark ausgeprägten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Impulsivität und die Hyperaktivität oder auch körperliche Unruhe der Betroffenen.
Gerade bei Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern fallen die jeweiligen Symptome der Störung schnell auf . Denn diese erkennen auffälliges und nicht selten auch störend ausgeprägtes Verhalten meist zügig und zuverlässig. Dabei dient ihnen die Erfahrung mit ganzen Gruppen von Kindern und Jugendlichen oft als verlässlicher Vergleich .
Diese Basis der Diagnose funktioniert bei Erwachsenen natürlich nicht. Bei Erwachsenen äußert sich Hyperaktivität meist nicht durch sichtbare motorische Unruhe, sondern eher durch ein Gefühl innerer Getriebenheit oder Anspannung.
Symptome bei Erwachsenen
Die Basis einer effizienten und soliden Diagnostik der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen ist zunächst, dass die Betroffenen selbst oder deren Angehörige, Freunde oder Kollegen die Zeichen gut einordnen und den Verdacht äußern, dass es sich um Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung handeln könnte.
ADHS bei Erwachsenen: Das sind Symptome, die die Betroffenen und Angehörigen kennen sollten
Konzentrationsprobleme und Unaufmerksamkeit
Mitarbeiter, die Schwierigkeiten haben, in einer Sitzung der Präsentation oder den Vorträgen einer Konferenz zu folgen und die abschweifen. Partnerinnen oder Partner, Freunde oder Bekannte, die sich nur schwer auf längere Gespräche konzentrieren können oder kaum an ausgedehnten Diskussionen teilnehmen können. - Diese Schwierigkeiten sind zwar bezüglich einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung typisch, aber gerade Betroffene vermuten als Erklärung dieser Symptomatik nicht selten auch Stress oder Desinteresse.
Impulsivität
Aus spontanen Impulsen heraus reagieren, ohne etwas überlegt und klug umzusetzen? Einen zunächst präzise entwickelten Plan quasi aus einer Laune ändern oder gar umwerfen? - Was nicht selten als hohe Agilität oder gute Spontaneität ausgelegt wird, kann unter Umständen ein Anzeichen der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung sein.
Hyperaktivität
Im Kindes- und Jugendalter macht sich die typische Hyperaktivität meist als schwer zu zügelnder Bewegungsdrang, oft als eine Art Zappeligkeit bemerkbar. Bei Erwachsenen verändert sich die Symptomatik oft hin zu einer weniger äußerlich sichtbaren Unruhe. Meist wird eher innere Unruhe, Anspannung berichtet, die sich zum Beispiel in ständigen Veränderungen der Körperhaltung, Spielen mit Gegenständen, Wippen der Beine oder Trommeln mit den Fingern äußern kann. Vor allem kann dies auftreten, wenn längere Phasen von Stillsitzen erforderlich sind.
Emotionale Instabilität
Launen können bei allen Menschen einmal schnell und von anderen nicht nachvollziehbar umschwenken. Dies kann abhängig von den Geschehnissen um uns herum zunächst etwas ganz Normales darstellen. Sollten solche emotionalen Schwankungen aber als dauerhaftes Muster auftreten , sollten diese Symptome eventuell als Anlass gelten, auch eine Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung als Ursache in Betracht zu ziehen und per Diagnose durch einen Experten entweder auszuschließen oder zu bestätigen. Anlässlich dieser Diagnostik müssen immer häufige Differenzialdiagnosen wie depressive Störungen oder Angststörungen oder auch Suchterkrankungenabgeklärt werden.
Probleme mit Zeitmanagement und Organisation
Ein Klassiker unter den diversen Symptomen der ADHS ist die Unkonzentriertheit. Diese bewirkt, dass die Betroffenen auf andere vergesslich oder eventuell sogar respektlos wirken können, weil sie nicht fähig sind, bestimmte Termine einzuhalten oder komplexere Abläufe oder Projekte vorab gut und solide zu organisieren. Es kann sich lohnen , solche über das normale Maß hinaus chaotisch und desorganisiert wirkende Freunde und Bekannte oderKollegen einmal auf die Möglichkeit der gezielten Diagnostik unter der Fragestellung einer möglichen ADHS anzusprechen und so eventuell die Ursache der Verhaltensweisen zu finden.
Schwierigkeiten im sozialen Umfeld
Nicht selten sind es auch bei Erwachsenen die sozialen Schwierigkeiten, durch die die Vermutungen einer ADHS entstehen kann. Die Verhaltensweisen, die die Betroffenen zeigen, lassen diese manchmal als unsozial erscheinen und können eine soziale Einbindung verhindern. ADHS kann sogar bewirken , dass diese Erwachsenen selbst wenig Bedürfnis verspüren, sich den Aktivitäten von Freunden und Bekannten anzuschließen. Auch bei diesen Symptomen gilt bezüglich der Ursachenforschung, dass außer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung als Grund des Verhaltens differentialdiagnostisch z.B. Depression Angststörungen auszuschließen sind.
Diese Darstellung typischer und dennoch nicht immer leicht erkennbarer Hauptsymptome von ADHS bei Erwachsenen zeigen, dass ADHS sowohl den privaten als auch den beruflichen Lebensbereich der Betroffenen tangiert. Sie zeigt auch, dass Erwachsene, die von den Symptomen dieser Störung betroffen sind, zum Teil in verschiedenen Lebensbereichen von umfassenden Einschränkungen betroffen sind.
Falschdiagnose und Stigmatisierung als Gefahr
Die Unterschiede in den Ausprägungen der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung bei Kindern und Erwachsenen betreffen besonders das soziale Umfeld und das gesellschaftliche Netzwerk sowie deren Erwartungen. Während bei Kindern die typischen Symptome oft keine schwerwiegenden Folgen haben oder die Diagnose ADHS idealerweise rasch gestellt wird, müssen Erwachsene funktionieren.
Nicht selten berichten erwachsene Patientinnen und Patienten, dass sie durchaus die eigenen Schwierigkeiten wahrgenommen hatten, als Ursache dafür eine Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung als vermeintliche Störung des Kindesalters nicht erwogen hatten. Diese Berichte dokumentieren die Problematik verspäteter oder nicht erfolgter ADHS-Diagnosen. Die Oberberg Fachkliniken möchten deswegen den Betroffenen Unterstützung bieten, indem rund um das Thema ADHS des Erwachsenenalters eine hohe Awareness geschaffen und bestehende Stigmatisierungen abgebaut werden. Neben Unkenntnis und Stigmatisierung können auch diagnostische Unsicherheiten, also die Möglichkeit, dass eine andere medizinische oder psychiatrische Ursache der Beschwerden vorliegt, den Prozess einer hilfreichen Behandlung verzögern. Auch bereits bestehende, kurzfristig hilfreiche Anpassungsstrategien der Patientinnen und Patienten stellen möglicherweise erst einmal Hindernisse des Diagnose- und Behandlungsprozesses dar.
Der diagnostische Prozess als Basis der Erkennung der ADHS des Erwachsenen
Durch professionell und präzise eingesetzte Untersuchungsmethoden ist die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung der Erwachsenen heute gut diagnostizierbar. Aus den Ergebnissen einer Reihe von Untersuchungen sind die Diagnosen fundiert abzuleiten.
Jeder diagnostische Prozess beginnt mit einem gründlichen sogenannten Anamnesegespräch. Es dient der Sammlung der Beschwerden und der daraus entstehenden Schwierigkeiten, die die PatientInnen selbst oder die Angehörigen festgestellt haben. Auch Informationen bezüglich der privaten und beruflichen Rahmenbedingungen der Betroffenen sind als Basis von Diagnose und Therapie sehr wichtig.
Klinische Interviews ergänzen als wichtiges Element den diagnostischen Prozess. Dazu zählen neben Fremdeinschätzungsbögen, die durch die Untersucher ausgefüllt werden, auch Selbstbeurteilungen durch die Betroffenen.
Außer dem Anamnesegespräch und Interviews sind auch medizinische Fragebögen ein wichtiger Teil der Diagnostik durch einen Experten. Sie unterstützen, sichere Diagnostik umzusetzen, indem die Symptome und diverse Verhaltensweisen Gegenstand der präzise gestellten Fragen sind.
Wieso zuverlässige und zügige Diagnostik der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung?
Je früher die Diagnostik erfolgt, umso rascher erhalten Betroffene eine individuell passende Unterstützung. Patientinnen und Patienten, die die Symptome bei sich feststellen und ADHS als Diagnose abklären lassen möchten, können als Ansprechpartner außer ihren Hausärzten auch Fachärzte der Bereiche Neurologie und Psychiatrie, Psychologen und Psychotherapeuten nutzen. Auch die Oberberg Fachkliniken bieten eine Diagnostik der ADHS auf dem aktuellen Stand der Expertise an.
Zumeist sind die betroffenen Patientinnen und Patienten erleichtert, wenn die Ursache hinter ihren Schwierigkeiten durch eine klare Diagnose festgestellt werden kann. Mit diesen Informationen können sich Lebensqualität und das Wohlbefinden bereits bessern . Die Behandlung der ADHS bei Erwachsenen erfolgt in der Regel multimodal, bestehend aus psychoedukativen Maßnahmen, verhaltenstherapeutischer Intervention und – wenn indiziert – medikamentöser Therapie. Ziel ist es, die Symptome zu reduzieren und die Alltagsbewältigung und damit die Lebensqualität zu verbessern. Das schafft Motivation und fördert das Selbstvertrauen der Betroffenen. Für Betroffene mit ADHS des Erwachsenenalters entwickeln die Therapeuten der Oberberg Fachkliniken überzeugende individuelle Therapiekonzepte. Der Start: Beratung durch unsere ExpertInnen.
Kontaktaufnahme Sie können sich jederzeit an uns wenden – Vertrauensvoll und diskret
Sie vermuten ADHS? Die Oberberg Fachklinik Potsdam bietet ein spezialisiertes Diagnoseprogramm für Erwachsene. Kontaktieren Sie uns und erhalten Sie professionelle Unterstützung.
Telefon: 0331 - 96803097
Die Diagnostik sollte präzise und professionell durch Spezialisten erfolgen. Hausärzte sind gute Partner rund um deren Auswahl. Natürlich bietet auch das Internet vorab Informationen und vermittelt Wissen, kann jedoch kein Ersatz für Untersuchungen durch ExpertInnen sein.
Bausteine der Diagnosemethoden, die die ExpertInnen bieten, sind etwa das gründliche und gezielte Anamnesegespräch, darüber hinaus verschiedene Fragebögen und Tests.
Während Kinder und Jugendliche unruhig oder hyperaktiv als „Zappelphilipp“ auffallen, sind Erwachsene oft in der Lage, Anpassungsstrategien zu nutzen, so dass die Symptomatik nicht typisch wie bei Kindern erscheint. Dennoch können Unkonzentriertheit oder impulsives Verhalten typische Symptome der Störung sein.