25.05.2022

Müde oder krankhaft müde: Experten der Oberberg Kliniken klären zu Schlaflosigkeit, Schlafsucht und Schlafstörung auf

Extertal Laßbruch, 16. Mai 2022. Wer kennt es nicht, das Gefühl nicht aus den Federn zu kommen und sich nach einer Runde Schlaf zu sehnen? Doch wann wird andauernde Müdigkeit krankhaft? Dr. med. Hannes Horter, Chefarzt der Oberberg Fachklinik Weserbergland, informiert rund um Müdigkeit und Schlafprobleme. Die Expertinnen und Experten der Oberberg Kliniken bieten in ausgewählten Kliniken eine komplexe Schlafdiagnostik mit dem hohen Standard eines Schlaflabors an.

Müde, erschöpft oder schläfrig?

„Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Müdigkeit, Erschöpfung und Schläfrigkeit häufig synonym verwendet. Es ist aber enorm wichtig, hier genau zu unterscheiden, um den Zustand korrekt einordnen und die Ursache abklären zu können“, so Dr. Horter. Während bei starker Müdigkeit und Erschöpfung das Einschlafen zum Teil nicht funktioniert, meint Schläfrigkeit den starken Drang einzuschlafen.

Häufiges Gähnen, ein Erschöpfungsgefühl, Antriebslosigkeit, Unlust, verringerte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, verlangsamtes Reaktionsvermögen und Heißhunger sind klassische Zeichen. Müdigkeit strengt an und kann das alltägliche Leben beeinträchtigen. So fällt es oft schwer sich zu konzentrieren, Aufgaben sorgfältig zu erledigen, freundlich mit Mitmenschen umzugehen, Freude an Dingen zu verspüren und Belastungen zu trotzen. „Tritt Müdigkeit häufig auf, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass dem Körper etwas fehlt – doch muss nicht zwangsläufig eine Krankheit vorliegen“, weiß der Arzt und Psychiater. Müdigkeit an sich ist ein Symptom, das jedoch bei Erkrankungen auftreten kann und deshalb ernst genommen werden sollte.

 

Checkliste: Noch „normal“ oder schon krankhaft müde?

Müdigkeit kommt häufig vor: Laut einer Statista Umfrage kennen etwa 96 Prozent der Deutschen Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.Bei der Frage, ob die Müdigkeit bereits krankhaft ist bzw. woher die Müdigkeit kommt, können verschiedene Leitfragen zur Orientierung dienen:

  • Lässt sich die Müdigkeit durch Veränderung der Umstände verbessern (z. B. Schlafdauer, Urlaub, Verzicht auf Genussmittel, gesündere Ernährung…)? Was hindert mich an der Umsetzung (eigenen Lebensstil überprüfen und ggf. anpassen)?
  • Gibt es bekannte körperliche Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, bei denen die Müdigkeit Zeichen einer suboptimalen, medikamentösen Einstellung sein könnte? Gibt es einschneidende Lebensereignisse, starke Belastungen oder ähnliches, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Müdigkeit stehen? In beiden Fällen ist der Rat einer Expertin oder eines Experten sinnvoll.
  • Beeinträchtigt die Müdigkeit meinen Alltag? Bei relevanter Beeinträchtigung sollte man der Sache auf jeden Fall weiter auf den Grund gehen.
  • Wie lange und wie oft leide ich an der Müdigkeit? Bei anhaltender Müdigkeit über mehrere Wochen trotz ausreichendem Schlaf, gesunder Ernährung und Bewegung ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll, insbesondere wenn weitere Symptome wie z. B. Nachtschweiß oder Fieber hinzukommen.

Die Ursachen für Müdigkeit sind vielfältig

So können willentlich verkürzte Schlafzeiten (zum Beispiel zugunsten von Partys, Medienkonsum oder Arbeit), Stress, Fehlernährung, Flüssigkeits-, Vitamin-, Mineralstoff- oder Spurenelementmangel (zum Beispiel Eisenmangel), die Einnahme von Genussmitteln, Drogen oder Medikamenten neben psychischen oder körperlichen Erkrankungen Gründe sein.

Bei körperlichen Erkrankungen können Stoffwechselerkrankungen, Blutarmut, Herzerkrankungen, Tumorerkrankungen oder Infektionen als Ursachen zählen. Daneben können auch psychische Erkrankungen wie Depression, Fatigue(-Syndrom), Angststörungen, chronischer Stress oder Anorexia nervosa Müdigkeit verursachen.

 

Gestörter Schlaf

Im Bereich der Schlafstörungen unterscheiden Mediziner zwischen

  • Insomnien: Schlaflosigkeit - Ein- und Durchschlafstörungen
  • Hypersomnien: „Schlafsucht“ - vermehrte Tagesschläfrigkeit und
  • Parasomnien: Störungen beim Schlafen, in der Einschlafphase oder beim Aufwachen, zum Beispiel Schlafwandeln.

Da körperliche und psychische Schlafstörungen eigenständige Erkrankungen darstellen können, die chronisch werden oder Anzeichen einer beginnenden Erkrankung wie Burnout oder Depression sein können, sollte schnellstmöglich eine Abklärung der Ursachen erfolgen.

Aufgrund der oft unzureichenden Versorgung von Schlafstörungen und der langen Wartezeiten für die Diagnostik, hat die Oberberg Gruppe das Thema als Schwerpunkt aufgenommen. So hält die Oberberg Fachklinik Weserbergland die Möglichkeit vor, in Kooperation mit dem Schlafexperten Dr. Michael Feld eine komplexe Schlafdiagnostik auf dem Standard eines Schlaflabors anzubieten.

 

Süchtig nach Schlaf

Schlafstörungen (und dadurch entstehende Müdigkeit) können auch die Entwicklung von Suchterkrankungen begünstigen. Neben dem Konsum von Alkohol oder Schlafmitteln zum Einschlafen können auch der Genuss von Koffein sowie die Einnahme von Medikamenten oder sogar Drogen wie Amphetaminen gegen die Tagesmüdigkeit zum Problem werden. Deshalb ist es wichtig, auch den Umgang mit entsprechenden Substanzen genau zu betrachten. Unter Umständen sind hier erste Zeichen einer beginnenden oder bestehenden Suchtproblematik zu erkennen. Bei langfristigen Schlafproblemen und zusätzlichen psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen lässt sich oft schwer nachvollziehen, was am Anfang stand. So kann eine Depression Schlafstörungen auslösen oder Folge einer Schlafstörung sein. Bei bestehenden Schlafproblemen und Müdigkeit ist der Kontakt zu einer Expertin oder einem Experten deshalb in jedem Fall sinnvoll.


Die Oberberg Fachklinik Weserbergland bietet eine Schlafdiagnostik mit dem hohen Standard eines Schlaflabors an:https://www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/weserbergland

Schlafmedizinische Betreuung unter Einbindung lokaler Expertinnen und Experten sowie Institutionen wird darüber hinaus in folgenden Oberberg Fachkliniken angeboten:
Oberberg Fachklinik Rhein-Jura:
www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/rhein-jura

Oberberg Somnia Fachklinik Köln Hürth:www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/koeln-huerth

Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten Deutschlands. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeuten und Selbsthilfegruppen.