Zielgruppe
Entsprechend den Richtlinien der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie (ISST) ist die Eingangsvoraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs eine Approbation als psychologische oder ärztliche PsychotherapeutIn, bzw. die Einbindung in eine Ausbildung mit dem Ziel der Approbation. PsychotherapeutInnen in Ausbildung dürfen ebenfalls an dem Workshop teilnehmen (ermäßigt: 330 €) und den Kurs für die Zertifizierung anrechnen lassen. Bei Fragen zu den Eingangsvoraussetzungen wenden Sie sich gerne direkt an uns.
Inhalte
Die Verbreitung der Schematherapie hat in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen der guten Studienergebnisse in der Behandlung von PatientInnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung große Fortschritte gemacht. Das Modusmodell stellt die häufig sehr komplexen Probleme dieser Patientenpopulation klar dar, gibt ein gutes Verständnis in deren Entstehungsbedingungen und wird sowohl von PatientInnen als auch von TherapeutInnen schnell gut angenommen. In der Behandlung wird zunächst gemeinsam mit dem PatientInnen ein individuelles Fallkonzept anhand des Modusmodells erarbeitet. Für PatientInnen mit BPS sind hierbei folgende Modi zentral: Stark ausgeprägte strafende Elternmodi, verletzliche, verlassene und wütende, impulsive Kindmodi sowie ein ausgeprägter distanzierter Selbstschutzmodus und der Modus gesunden Erwachsenen. Nach Erarbeitung des Fallkonzepts werden alle Schwierigkeiten und interaktionellen Auffälligkeiten in dieses Modell eingeordnet. In der Folge wird modusspezifisch interveniert, in dem bspw. Der/die PatientInnen unterstützt wird, den distanzierten Selbstschutz-Modus zu reduzieren, seinen strafenden Elternmodus zu bekämpfen oder seinen verletzten Kindmodus zu versorgen und zu trösten. Die schematherapeutischen Interventionen zielen somit nicht nur auf eine Veränderung der BPS-typischen-Symptomatik ab, sondern haben durch das Durchbrechen von überdauernden Bewältigungsmustern und Schemata eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität in allen Bereichen zum Ziel.
Der Workshop wird entsprechend der aktuellen Entwicklung der Schematherapie die Arbeit mit dem Modusmodell ins Zentrum stellen. Anhand von Fallbeispielen werden das schematherapeutische Störungsmodell (Fallkonzeptualisierung mit Modusmodell) und zentrale schematherapeutischen Techniken vermittelt. In Kleingruppenarbeit mit Rollenspielen werden die Techniken dann intensiv geübt und vertieft. Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, eigene Fälle einzubringen und darauf bezogene Fragen zu diskutieren
Ziele
Am Ende des WS sollen die TeilnehmerInnen ein Fallkonzept für BPS-PatientInnen erstellen und vermitteln können sowie zentrale Techniken der Schematherapie anwenden können.
Methoden
Mediengestützter Vortrag, Erarbeitung von BPS-spezifischen Moduskonzepten anhand von Fallbeispielen, Vorstellung therapeutischer Techniken in Rollenspielen oder Videodemonstrationen, intensives Einüben der therapeutischen Techniken in Rollenspielen, Besprechung von Fallbeispielen, Kleingruppenarbeit, Handouts
Literatur
Arntz, A., van Genderen, H. (2010). Schematherapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörung. Weinheim:Beltz.
Fassbinder, E., Schweiger U., Jacob, G.(2011). Therapietools Schematherapie. Weinheim:Beltz
Jacob, G.,Arntz A.(2011). Schematherapie in der Praxis. Weinheim:Beltz.