Zielgruppe
Das Seminar setzt Erfahrung mit dem schematherapeutischen Modell im Einzelsetting voraus. Entsprechend den Richtlinien der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie (ISST) ist die Eingangsvoraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs eine Approbation als psychologische oder ärztliche PsychotherapeutIn, bzw. die Einbindung in eine Ausbildung mit dem Ziel der Approbation. PsychotherapeutInnen in Ausbildung dürfen ebenfalls an dem Workshop teilnehmen (ermäßigt: 330 €) und den Kurs für die Zertifizierung anrechnen lassen. Bei Fragen zu den Eingangsvoraussetzungen wenden Sie sich gerne direkt an uns.
Ziele und Inhalte
Die schematherapeutischen Methoden können gut vom Einzel- auf das Gruppensetting übertragen werden. Die Arbeit mit Stühlen wird dabei weitgehend durch die Arbeit mit Rollenspielenden ersetzt: Gruppenmitglieder beleben die inneren Anteile bzw. die damals oder heute beteiligten Personen.
Zur Orientierung in den schematherapeutischen Therapiephasen (Modellbildung, Modus-Bewusstheit, Modus-Management, Schemaheilung) und für Flexibilität bei der Methodenwahl werden den Teilnehmenden einige ausgewählte Übungen sowie ein bewährter gruppenschematherapeutischer Leitfaden vermittelt.
Dieser besteht in einer Kombination von Gesamtgruppenübungen (zu den Themen: Modusmodell, schematherapeutische Grundbedürfnisse, Kindmodi, Bewältigungsmodi und Strafende/Fordernde Modi, Aufbau Gesund Erwachsener Modus) und einzelfallorientierten Phasen, bei denen sich die therapeutische Arbeit auf eine Patientin/einen Patienten bezieht und sich damit an ihren/seinen individuellen Therapiezielen orientiert. Ausgewählte Techniken für beide Vorgehensweisen werden vorgestellt und geübt.
Das räumliche Geschehen in der Gruppe und die besonderen Möglichkeiten des szenischen Arbeitens werden thematisiert.
Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars ist der schemagruppentherapeutischen Haltung gewidmet. Ziel ist es, einen angstfreien Raum mit hoher Kohäsion herzustellen. Ganz besonders wichtig ist dabei die Operationalisierung von Grundbedürfnisorientierung und wertschätzender Verbalisierung sowie des Limited Reparentings in der Gruppe: das Gruppengeschehen wird fortlaufend gruppenkohäsiv eingewoben, konstruktive Kommunikation wird gesteuert und Ko-Regulation wird erfahrbar gemacht. Das spezifische Leiter:innenverhalten wird erläutert und geübt.
Methoden
Die Inhalte werden durch eine Mischung aus modellhaften Demonstrationen, Übungen durch Simulation der Gruppensituation im Plenum und durch Rollenspiele in Kleingruppen erarbeitet. Fallbeispiele werden angeboten, aber können aber auch gerne von den Teilnehmenden mitgebracht werden. Die übende Arbeit an passenden eigenen Themen ist willkommen.
Ein ausführliches Handout und Arbeitsmaterialien /Arbeitsblätter werden erläutert und zur Verfügung gestellt.