Vortrag: Imagery Rescripting – eine transdiagnostische Technik zum Umgang mit belastenden Erinnerungen
Veranstaltungsort
Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad
Rheingauer Straße 47
65388 Schlangenbad
Datum
Dienstag, 1. Oktober 2024, 17:30 - 19:00 Uhr
Referentin
PD Dr. med. Eva Faßbinder
Teilnahme
Eine Anmeldung ist bis zum 27. September 2024 digital möglich.
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Kostenfrei
CME-Punkte
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Inhalt
In den letzten Jahren hat die Verbreitung und Anwendung von Imagery Rescripting (ImRs) stark zugenommen. Dies ist nicht zuletzt auf die vielversprechenden Studienergebnisse zurückzuführen: Für viele verschiedene Krankheitsbilder konnten nach nur wenigen Sitzungen ImRs beeindruckende Therapieeffekte nachgewiesen werden, wie beispielsweise bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Depression, Sozialer Phobie und Persönlichkeitsstörungen, sodass es sich hierbei wahrscheinlich um eine transdiagnostisch wirksame Technik zum Umgang mit belastenden Erinnerungen handelt. Zuletzt konnten in einer großen internationalen Studie zur Behandlung von Patient*innen mit PTBS nach Traumatisierung in der Kindheit sehr gute Therapieeffekte nach nur 12 Sitzungen ImRs beobachtet werden.
Beim ImRs nach Arntz wird in einer ersten Phase eine emotional belastende Situation, meist eine unangenehme Erinnerung, imaginiert. In einer zweiten Phase wird, wenn die assoziierten Emotionen gut spürbar sind, das Skript durch Einführung einer Hilfsperson in die Szene so verändert, dass die Situation einen positiven Ausgang findet und die Bedürfnisse der Patient*innen befriedigt werden. ImRs wird zum einen als isolierte Technik zur alleinigen Behandlung von bestimmten psychischen Erkrankungen oder Problemen eingesetzt, zum anderen aber auch in das Gesamtpaket gut-getesteter Therapiemethoden integriert (z.B. der Schematherapie). In diesem Workshop wird die praktische Anwendung von ImRs mit vielen Fallbeispielen verdeutlicht. Hierbei wird sowohl der Einsatz bei PTBS als auch bei anderen Erkrankungen vorgestellt und neben dem isolierten Einsatz der Technik auch diskutiert, wie man ImRs in eine laufende Behandlung integrieren kann. Die Teilnehmer*innen haben jederzeit die Möglichkeit, eigene Fälle einzubringen und darauf bezogene Fragen zu diskutieren. In Kleingruppenarbeit mit Rollenspielen werden die Techniken intensiv geübt und vertieft.