Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) leiden etwa 6 bis 10 % der deutschen Bevölkerung an behandlungsbedürftigen Schlafstörungen. Schlafstörungen sind meist zunächst transient und nicht behandlungsbedürftig. Wenn Sie jedoch über einen längeren Zeitraum fortbestehen, führen sie zu beträchtlichen Auswirkungen. Die ICD-11 bezeichnet die Schlafstörung als Chronische Insomnie, wenn die Ein- und Durchschlafstörung mit Beeinträchtigung der Tagesaktivität mehrmals in der Woche über mindestens 3 Monate persistiert. Sie führt zur Beeinträchtigung der Lebensqualität, zu hohem Leidensdruck und kann mit zusätzlichen anderen Störungen assoziiert sein.
Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass chronische Schlafstörungen schwerwiegende seelische und körperliche Folgen haben. Auf der psychischen Ebene zeigten sich depressive Episoden, Suizidalität, Angststörungen, Substanzabhängigkeit und kognitive Störungen. Auf der somatischen Ebene zeigen die Untersuchungen die Zusammenhänge zwischen chronischer Insomnie und verschiedenen Erkrankungen. Kardiovaskulär erhöhen chronisch bestehende Schlafstörungen langfristig das Risiko für Herzinfarkte, Herzversagen und Bluthochdruck.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass eine kurze Schlafdauer langfristig zu Gewichtszunahme führt und damit ein Risiko für die Entstehung eines metabolischen Syndroms darstellen könnte. In unserer Extertaler Fortbildung möchten wir die Chronische Insomnie aus der Perspektive verschiedener medizinische Disziplinen vorstellen.
Ferner möchten wir die modernen psychotherapeutischen Behandlungsmethoden chronischer Schlafstörungen und unser neues Therapiekonzept „KognitiveVerhaltenstherapiebeiInsomnien(KVT-I)“ vorstellen.
Programm:
16:00 Uhr: Begrüßung, Dr. med. Hannes Horter, Chefarzt der Oberberg Fachklinik Weserbergland & Oberberg Tagesklinik Hannover
16:05 Uhr: Schlafstörungen in der hausärztlichen Praxis, Dr. med. Samia Little-Elk
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Somnologin, Oberberg Fachklinik Berlin-Brandenburg und Schlafpraxis Berlin
16:50 Uhr: Atembezogene Schlafstörungen: Auswirkungen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten, Dr. med. Michael Feld, Facharzt f. Allgemeinmedizin, Somnologe (DGSM), Praxis für Allgemein- und Schlafmedizin Frechen Königsdorf
17:35 Uhr: Vorstellung des neuen Schlaftherapie-Manuals der Oberberg Fachklinik Weserbergland, Sandra Sturm, Psychologische Psychotherapeutin, Oberberg Fachklinik Weserbergland