(Chronische) Einsamkeit – ein relevantes klinisches Phänomen

Einsamkeit ist in der Allgemeinbevölkerung ein weit verbreitetes Phänomen, das im klinischen Alltag noch häufiger anzutreffen ist. Das aversive Gefühl der Einsamkeit manifestiert sich, wenn unser menschliches Grundbedürfnis nach sozialen Beziehungen nicht ausreichend befriedigt ist. Es zeigt sich bei Betroffenen, die über zu wenige oder qualitativ nicht ausreichend befriedigend wahrgenommene Kontakte verfügen. Während vorübergehende Einsamkeitsgefühle hilfreich sein können, ist chronische Einsamkeit mit einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Beschwerden assoziiert. Neben sozialen Aspekten spielen auch viele psychologische Aspekte eine Rolle bei der Entstehung und der Aufrechterhaltung von chronischer Einsamkeit. Im Referat wird insbesondere der Zusammenhang zwischen psychologischen Aspekten und Einsamkeit näher beleuchtet und auf damit zusammenhängende Konsequenzen für Interventionen gegen Einsamkeit eingegangen.