2. Oberberg Symposium Berlin Brandenburg
Veranstaltungsort:
Hotel nhow Berlin
Stralauer Allee 3
10245 Berlin
Datum:
Sa, 16.11.2024 – Beginn 09:30 Uhr
Ausrichter:
Fachklinik Berlin Brandenburg
Fachklinik Potsdam
Tagesklinik Berlin Kurfürstendamm
Tagesklinik Potsdam
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Für Anmeldung bis 31.10.2024 hier klicken
Inhalt
Wir laden Sie ganz herzlich zum 2. Oberberg Symposium Berlin Brandenburg am Samstag, den 16. November 2024 in das nhow Hotel Berlin ein.
Im Fokus des Symposiums stehen neue Entwicklungen in der Behandlung von Angst- und Zwangserkrankungen, der Posttraumatischen Belastungsstörung und Autismus, die zunehmend in den klinischen Alltag integriert werden. Wir möchten Ihnen diese neuen Therapieansätze vorstellen.
Es ist uns eine Freude, Ihnen herausragende Expertinnen und Experten präsentieren zu dürfen: Prof. Dr. med. Ulrich Voderholzer (Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee), Prof. Dr. Juergen Hoyer (Technische Universität Dresden), Priv.-Doz. Dr. med. Eva Faßbinder (Privatpraxis für Psychische Gesundheit, Lübeck) und Prof. Dr. Dr. Kai Vogeley (Universitätsklinikum Köln, Forschungszentrum Jülich).
Freuen Sie sich auf spannende Vorträge und eine anregende Diskussion. Im Anschluss an das Symposium laden wir Sie herzlich zum Get-Together ein, um den fachlichen und persönlichen Austausch weiterzuführen. Für Ihr leibliches Wohl wird selbstverständlich gesorgt.
Das Symposium ist kostenfrei und von der Ärztekammer Berlin mit 6 Fortbildungspunkten zertifiziert.
Programm
9.30 – 10:00 Uhr | Ankunft & Registrierung Moderatorin: Dipl.-Psych. Patricia Rusche, Oberberg Fachklinik Berlin Brandenburg |
10:00 – 10:15 Uhr | Begrüßung Prof. Dr. med. Stefan Röpke, Oberberg Fachklinik Potsdam, Oberberg Fachklinik Berlin Brandenburg und Oberberg Tagesklinik Kurfürstendamm Dr. med. Nils Bindeballe, Oberberg Fachklinik Potsdam |
10:15 – 11:15 Uhr | Zwangsstörungen und verwandte Störungen: Ein Update Referent: Prof. Dr. med. Ulrich Voderholzer, Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee |
11:15 – 12:15 Uhr | Exposition wirkt! Was hindert uns, sie umzusetzen? Referent: Prof. Dr. Juergen Hoyer, Technische Universität Dresden |
12:15 – 13:30 Uhr | Pause mit Mittagessen |
13:30 – 14:30 Uhr | Imagery Rescripting – eine transdiagnostische Technik zum Umgang mit belastenden Erinnerungen Referentin: Priv.-Doz. Dr. med. Eva Faßbinder, Privatpraxis für Psychische Gesundheit, Lübeck |
14:30 – 15:30 Uhr | Autismus-Spektrum-Störung im Erwachsenenalter Referent: Prof. Dr. Dr. Kai Vogeley, Universitätsklinikum Köln, Forschungszentrum Jülich |
15:30 – 15:45 Uhr | Abschlussrunde |
Ab 15:45 Uhr | Get together |
Referent: Prof. Dr. med. Ulrich Voderholzer, Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee
Titel: „Zwangsstörungen und verwandte Störungen: Ein Update“
Die sogenannten Zwangsspektrumsstörungen oder auch mit Zwang verwandten Störungen waren bislang im ICD-10 nur sehr unzureichend abgebildet und sind im neuen ICD-11 nun deutlich besser klassifiziert und werden damit künftig vermutlich besser erkannt und auch spezifischer behandelt werden können.
In dem Vortrag werden der State of the Art sowie neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Zwangsstörungen und Zwangsspektrumsstörungen dargestellt. Während es in der Therapie der Zwangsstörungen auf dem Gebiet der Pharmakotherapie und anderer nicht-medikamentöser Therapie wenige Neuentwicklungen gibt, etablieren sich derzeit neue Versorgungsmodelle mit intensiven Expositionsformaten, die die Versorgungssituation bei diesem Krankheitsbild verbessern könnten.
Referent: Prof. Dr. Juergen Hoyer, Technische Universität Dresden
Titel: Exposition wirkt! Was hindert uns, sie umzusetzen?
Gut geplante Expositionsübungen verändern das emotionale Erleben mehr als tausend Worte. Sie ermöglichen neue, erwartungskonträre Erfahrungen. Und trotzdem: Neue Studien zeigen, dass Expositionsübungen im therapeutischen Alltag zu selten in geeigneter Weise umgesetzt werden. Im Vortrag erläutern wir die Gründe – von praktischen Hürden bis zu negativen Erwartungen bei Patient*innen und Therapeut*innen – und machen praxisnahe Lösungsvorschläge.
Referentin: Priv.-Doz. Dr. med. Eva Faßbinder, Privatpraxis für Psychische Gesundheit, Lübeck
Titel: Imagery Rescripting – eine transdiagnostische Technik zum Umgang mit belastenden Erinnerungen
Imaginative Techniken, insbesondere das Imagery Rescripting (IR), haben eine sehr lange Tradition als therapeutische Technik. In den letzten Jahren haben das Interesse, die Verbreitung, Anwendung und Erforschung von imaginativen Techniken, insbesondere von IR, sowohl international als auch im deutschen Sprachraum stark zugenommen. Beim IR wird eine emotional belastende Situation, meist eine belastende Erinnerung, imaginiert und in einem zweiten Schritt so verändert, dass sie einen positiven Ausgang findet und die Bedürfnisse der Patient*innen befriedigt werden. IR wird zum einen als isolierte Technik zur alleinigen Behandlung von bestimmten psychischen Erkrankungen oder Problemen eingesetzt, zum anderen aber auch in das Gesamtpaket gut getesteter Therapiemethoden integriert (z.B. der Schematherapie). Für viele verschiedene Krankheitsbilder konnten nach IR beeindruckende Therapieeffekte nachgewiesen werden, wie beispielsweise bei Posttraumatischer Belastungsstörung, Depression, Sozialer Phobie und Persönlichkeitsstörungen. Zuletzt konnten in einer großen internationalen Studie zur Behandlung von Patient*innen mit Posttraumatischer Belastungsstörung nach Traumatisierung in der Kindheit sehr gute Therapieeffekte nach nur 12 Sitzungen IR beobachtet werden. In diesem Vortrag wird ein Überblick über den Hintergrund, die aktuelle Datenlage und die praktische Anwendung von IR mit Fallbeispielen gegeben.
Referent: Prof. Dr. Dr. Kai Vogeley, Universitätsklinikum Köln, Forschungszentrum Jülich
Titel: Autismus-Spektrum-Störung im Erwachsenenalter
Die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die durch Störungen der Kommunikation und Interaktion sowie durch repetitive, stereotype Verhaltensweisen gekennzeichnet ist. Der Vortrag wird über die Diagnosestellung (nach ICD10, ICD11, DSM5), die Differenzialdiagnose und die Psychotherapie informieren. Zentral ist dabei das Verständnis des Begriffs der Kommunikation, weil kommunikative Einschränkungen auch andere psychische Störungen betreffen. Dazu werden auch eigene Forschungsarbeiten präsentiert.