Krankheitsbilder Burnout

Burnout-Prävention

Das Leben in einer Leistungsgesellschaft, andauernde Doppelbelastungen durch familiäre und berufliche Verpflichtungen sowie Persönlichkeitsfaktoren können zu einem Burnout-Syndrom führen. Um langfristig gesund und belastungsfähig zu bleiben, hilft es, beruflich und/oder privat umsetzbare Informationen zur Burnout-Prävention zu kennen.

Burnout-Prävention Die drei Dimensionen eines Burnouts

  1. Emotionale Erschöpfung
  2. Depersonalisation Negative
  3. Leistungszufriedenheit

 

Symptome eines Burnouts, die auftreten können, sind Niedergeschlagenheit, Gefühle der Hilfslosigkeit, Verlust von Begeisterungsfähigkeit, Reizbarkeit und Zynismus. Des Weiteren kann es auch zu einem allgemeinen Desinteresse kommen, einer Desillusionierung, Entfremdung, Unzufriedenheit gegenüber der Arbeit, einem Gefühl von mangelnder Anerkennung und vielen weiteren Symptomen.

Wenn Sie mehr über das Syndrom Burnout erfahren wollen, erhalten Sie hier weitere Informationen.

Burnout-Prävention: Diese Ressourcen senken das Risiko, ein Burnout zu entwickeln

  • Hohes Kohärenzgefühl
  • Selbstvertrauen
  • Soziales Netz
  • Soziale Unterstützung
  • Soziales Kapital
  • Emotionale Intelligenz
  • Resilienz
  • Extraversion
  • Offenheit
  • Kontinuierliche Fortbildungen
  • Selbstwirksamkeitserwartung im Beruf

Burnout-Prävention: Ansatzpunkte und Interventionen

  • Training von Kognitionen, Verhalten und Kommunikation
  • Beratung
  • Supervision
  • Soziale Unterstützung
  • Entspannungsübungen
  • Physische Übungen zur Steigerung der Fitness
  • Veränderung von Arbeitsabläufen
  • Verbesserung der Organisation
  • Verbesserung des Managements
  • Senken der Arbeitsbelastung
  • Eingewöhnungsprogramme und Trainings für neue MitarbeiterInnen
  • Reflektion persönlicher Ansprüche und Ziele und Überprüfung einer Realisierung
  • Lernen, Grenzen deutlich zu machen
  • Entdecken eigener Stärken
  • Erlernen vom Umgang mit Fehlschlägen
  • Wechselnde Arbeitsbereiche
  • Feste Auszeiten und die Möglichkeit diese auch bei Bedarf zu erhalten
  • Klare Urlaubsplanungen
  • Kollegialität und Austausch
  • Pflegen sozialer Kontakte
  • Setzen von Prioritäten
  • Lernen Entscheidungen zu treffen
  • Positives Denken und Einstellung
  • Lernen Nein zu sagen erlernen
  • Lernen zu Delegieren
  • Workshops und Weiterbildung
  • Erhöhen der Mitarbeitendenanzahl
  • Stärken des Gesundheitsbewusstseins
  • Schaffen ausgeglichener Work-Life-Balance

Burnout-Risikofaktoren, die eine Burnout-Prävention erfordern

Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es mehrere gefährdende Faktoren, die das Risiko eines Burnout-Syndroms erhöhen. Bei Vorhandensein dieser, ist es besonders wichtig, eine Burnout-Prävention durchzuführen. Hinsichtlich der Faktoren kann zwischen personenbezogenen Faktoren und produktivitätsbezogenen Faktoren unterschieden werden:

  • Personenbezogene Risikofaktoren: Niedriges Selbstvertrauen, geringe Widerstandsfähigkeit, „Helfersyndrom“, ineffektives Stressmanagement, mangelnde Entspannungsfähigkeit, eine geringe Zufriedenheit mit Beziehungen im privaten und beruflichen Kontext, Beziehungskrisen, Betreuungspflichten für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige, erhöhte Verausgabungsneigung und eine externale Kontrollüberzeugung. Letzteres bezeichnet die Annahme, dass das eigene Schicksal/Ereignisse unabhängig vom eigenen Verhalten bestimmt werden.
  • Risikofaktoren der Produktivität: Hohe Arbeitsbelastung und -erwartungen, Zeitdruck, wenige Entscheidungsspielräume, Rollenkonflikte, geringes Ausmaß sozialer Unterstützung, kein Feedback, unbefriedigende Arbeitsbedingungen, mangelnde Pausen, schlechtes Führungsverhalten und unzureichende Kommunikation sowie mangelndes Management und Training.
  • Kulturelle Risikofaktoren: Leistungsgesellschaft, hohe Arbeitslosigkeit und problematische wirtschaftliche Lage.

Ein Vorhandensein von persönlichen Risikofaktoren oder ungünstigen Arbeitsplatzfaktoren rufen noch kein Burnout hervor, sondern führen zu Stress und Überforderung. Findet ein geeigneter Umgang mit den Faktoren statt, so kann es, anstatt zu einem Burnout-Syndrom, zur Erholung und Regeneration des/der Betroffenen kommen. Anderenfalls kann ein Burnout-Syndrom entstehen.

 

Das Risiko für ein Burnout kann durch Überdauern dreier Komponenten beschrieben werden:

  1. Langanhaltende/r Belastung und Stress
  2. Ineffiziente Stressverarbeitung
  3. Unzureichende, mangelhafte Erholung

Beruflich häufig von einem Burnout-Syndrom betroffen, sind Lehrerinnen und Lehrer, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte und PsychologInnen. Laut Statistiken sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Betroffene sind häufig über 55 Jahre alt und leben allein.

Häufige Fragen zur Burnout-Prävention:

Ein Burnout-Syndrom kann unabhängig vom Alter entstehen, auch Kinder und Jugendliche können bereits daran erkranken. Das Risiko steigt dabei mit dem Alter an und erreicht seinen Höhepunkt, laut einer Statistik aus dem Jahr 2019, zwischen dem 60. und 64. Lebensjahr bei Frauen und Männern.

Da ein Burnout unabhängig vom Lebensalter auftreten kann, ist diese Frage nur schwer zu beantworten. Wenn Sie selbst hohe Ansprüche an sich selbst haben, unter viel Stress, einem hohen Arbeitspensum, wenig Freizeit, Doppelbelastung und anderen Risikofaktoren leiden, empfiehlt sich eine Prävention eines Burnouts. Doch auch ohne bereits vorhandene Risikofaktoren können Sie Maßnahmen zur Prävention eines Burnouts nutzen, um langfristig in ihre Gesundheit zu investieren.

 

Möglichkeiten und Tipps zur Burnout-Prävention erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse, Ihrem Arbeitgebenden und auch in psychiatrischen und psychologischen Einrichtungen, wie beispielsweise Kliniken oder Praxen. Des Weiteren gibt es spezielle Coachings, Seminare und Kuren. Bei Oberberg bieten wir Ihnen ebenfalls gerne Unterstützung zur Prävention eines Burnouts oder auch der Therapie der bereits entstandenen Erkrankung an.

Quellen

Gabriel, T. (2012). Burnout: Leitfaden zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. Gesundheit Österreich GmbH/ Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich. fgoe.org/sites/fgoe.org/files/2017-10/2016-03-31%202.pdf

Schulte-Markwort, M. (2015). Burnout-Kids: Wie das Prinzip Leistung unsere Kinder überfordert. Pattloch eBook.

Stangl Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik (Hrsg.). (2022). Definition Kontrollüberzeugung. lexikon.stangl.eu/94/kontrollueberzeugung (zuletzt abgerufen: 14.06.2022)

Statista (Hrsg.). (2022). Durchschnittliche Anzahl Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von Burn-out* nach Alter und Geschlecht im Jahr 2019. de.statista.com/statistik/daten/studie/239675/umfrage/arbeitsunfaehigkeitstage-aufgrund-von-burn-out-nach-alter-und-geschlecht/

Walter, U. (2016). Prävention von Burnout: Interventionen, Wirksamkeit, Grenzen. Medizinishe Hochschule Hannover. gnmh.de/daten/rundbrief_gnmh_1-16/walter_2016.pdf