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Folgen bei Vitamin-D-Mangel

Vitamin D – das sogenannte „Sonnenhormon“– kann durch unseren Körper von April bis September dank der Sonnenstrahlung ausreichend produziert werden. Zum Wechsel in die dunkle Jahreszeit kommt es jedoch bei vielen Menschen zu einer deutlich verringerten körpereigenen Produktion von Vitamin D. Da der Körper in der Regel in den Sommermonaten die Vitamin-D-Speicher auffüllt, kommt es trotz verringerter Vitamin-D-Produktion nur selten zu einem Vitamin-D-Mangel, der für den Körper gefährlich wird. Auch im Winter helfen Spaziergänge im Tageslicht dabei, die Vitamin-D-Produktion anzuregen.  Besteht ein Vitamin-D-Mangel, kann dieser zu verschiedenen Symptomen auf körperlicher und psychischer Ebene führen. Die Behebung eines Vitamin-D-Mangels kann einfach durch Präparate erfolgen. Dabei sind jedoch die vorgegebenen Mengenangaben zu beachten.

Durch UV-Strahlung von Sonnenlicht auf direkter Haut wird die körpereigene Produktion von Vitamin D angeregt. Dabei sollte weder Sonnenschutz aufgetragen sein, noch Kleidung die Haut verdecken. Im Winter kann der Körper weniger Vitamin D produzieren, weshalb er auf körpereigene Rücklagen zugreift. Wenn Menschen jedoch Tageslicht größtenteils vermeiden, kann es zu einem Vitamin-D-Mangel kommen.

Über die Nahrung kann nicht ausreichend Vitamin D aufgenommen werden, da dieses nur in geringfügigen Mengen in wenigen Lebensmitteln vorkommt.

Eine Zufuhr von Vitamin D, auch Calciferol genannt, ist in Form von Tabletten, Tropfen und Spritzen möglich. Es kann als Vitamin-D2 oder Vitamin-D3 eingenommen werden. Bei einem diagnostizierten Mangel wird es meist über einen Zeitraum von Wochen bis zu wenigen Monaten eingenommen.

Vitamin D nimmt Einfluss auf die Herstellung der Botenstoffe Dopamin und Serotonin im Gehirn. Diese sind unter anderem an der Regulierung von Aktivität, Stimmung und psychischer Verfassung beteiligt. Vitamin D kann zudem eine nervenschützende Funktion bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen einnehmen. Es ist an der Zellentstehung und der Identifikation krankhafter Zellen beteiligt. Außerdem stärkt Vitamin D die Knochen.

Symptomatik Was sind Symptome eines Vitamin-D-Mangels?

Die Symptome eines Vitamin-D-Mangels sind vielfältig und variieren von Person zu Person. Sie lassen sich in physiologische und psychologische Symptome unterteilen. Folgende Symptome können bei einem Vitamin-D-Mangel auftreten:

Physiologische Symptome:

  • Knochenschmerzen
  • schlecht heilende Knochenbrüche
  • Atemwegsinfekte
  • Haarausfall


Psychologische Symptome:

Psychische Folgen eines Vitamin-D-Mangel Welche psychischen Auswirkungen hat ein zu geringer Vitamin-D-Spiegel?

Besonders dann, wenn dem Körper auch andere Vitalstoffe fehlen, können durch einen Vitamin-D-Mangel Verhaltensauffälligkeiten wie Konzentrationsschwierigkeiten ausgelöst werden. Auch in der Diagnostik psychischer Erkrankungen sollte auf einen Nährstoffmangel überprüft  werden, um Fehldiagnosen zu vermeiden. Häufig wird Vitamin-D-Mangel auch mit Krankheitsbildern wie Depressionen oder Winterblues in Verbindung gebracht. Es gibt einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von depressiven Symptomen und einem Vitamin-D-Mangel.

Allerdings bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Depressionen durch einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Körper begünstigt werden. Studien, die versucht haben, eine Verbesserung depressiver Symptome durch die Gabe von Vitamin D zu erreichen, konnten nur sehr kleine und auf spezifische Gruppen beschränkte Erfolge nachweisen. So konnte eine Studie nachweisen, dass eine Vitamin-D-Gabe bei depressiven Patienten, die über 65 Jahre alt waren, im Vergleich zu einer Placebo-Gruppe zu einer Verbesserung der depressiven Symptomatik führte. Bei einer großangelegten US-amerikanischen Studie mit über 400 erwachsenen Patienten, die zu Beginn eine mittelschwere depressive Symptomatik aufwiesen, konnte keine Verbesserung der Depressionssymptomatik durch die Gabe von Vitamin-D nachgewiesen werden. Der genaue Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Depressionen ist weiterhin Gegenstand der aktuellen Forschung, um Behandlungen in Zukunft effektiver gestalten zu können.

Dosis und Norm von Vitamin D Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Vitamin D? Wie hoch sollte der Blutwert sein? Gibt es eine Vitamin-D-Überdosierung?

Mengenangaben von Vitamin D werden in der Regel mit der Abkürzung IE berichtet. IE bedeutet „internationale Einheit“ und entspricht 0,025 µg (Mikrogramm). Erwachsene Menschen haben einen täglichen Bedarf von ca. 800 IE Vitamin D am Tag.
Als Blutwert sollte Vitamin D nicht unter 20 ng/ml im Blut sinken. Eine Überdosierung von Vitamin D kann zu Vergiftungserscheinungen führen, weshalb eine ärztliche Abklärung über die Indikation für eine Vitamin-D-Einnahme erforderlich ist.

Risikofaktoren Was begünstigt einen Vitamin-D-Mangel?

  • wenig verfügbares Sonnenlicht
  • wenig Aufenthalt im Freien, viel Zeit in Räumen
  • Sonnencreme oder ständige Bedeckung der Haut durch Kleidung
  • hohes Alter
  • chronische Magen-, Darm-, Leber- oder Nierenerkrankungen
  • dunkle Hautfarbe

Stoffwechsel von Vitamin D (Entstehung)

Die Entstehung von Vitamin D3 innerhalb des menschlichen Körpers läuft in einzelnen Schritten ab:

Der wichtigste Ausgangsstoff für die Produktion von Vitamin D3 ist Cholesterin. Dieses wird in der Leber zu der Vorstufe "Provitamin D3" gebildet. Mittels dem "Vitamin-D-bildenden-Protein" (DBP) wird das Provitamin D3 in die Haut transportiert. Fällt dann UVB-Licht auf die Haut, entsteht das "Prävitamin D3". Zur abschließenden Umwandlung in Vitamin D3 benötigt es lediglich noch Körperwärme.

Vitamin D2 und D3

Vitamin D2 (Ergocalciferol) wird von Pflanzen gebildet, während Vitamin D3 (Cholecalciferol) nur bei Tieren und Menschen vorkommt. Beides kann oral in Form von Ergänzungsmitteln eingenommen werden. Vitamin D2 eignet sich beispielsweise als Ergänzung im Rahmen einer veganen Ernährungsform. Vitamin D3 wird in der Regel vom Körper besser aufgenommen.

Vitamin-D-Stoffwechselstörungen

Die größte Gefahr, einen gefährlichen Vitamin-D-Mangel zu erleiden, entsteht durch Stoffwechselstörungen, nicht durch die alltägliche Lebensweise. Es gibt zwei verschiedene Kategorien von Vitamin-D-Stoffwechselstörungen: angeborene oder erworbene Störungen.

Angeborene Vitamin-D3-Stoffwechselstörungen  sind genetisch bedingt. In diese Kategorie fallen die Vitamin-D-abhängige Rachitis Typ 1 A, die Vitamin-D-abhängige Rachitis Typ 1 B, die Vitamin-D-abhängige Rachitis Typ 2, die Vitamin-D-abhängige Rachitis Typ 3 und die Chromosom-X-gekoppelte hypophosphatämische Rachitis. Diese Störungen zeigen sich meist erst nach der Geburt, jedoch noch innerhalb der ersten beiden Lebensjahre. Sie können mit einer Blutabnahme diagnostiziert werden. Die Symptomatik ist durch Empfindungsstörungen, mechanische Übererregbarkeit, Muskelkrämpfe, vermehrtes Schwitzen, Angst, Unruhe, Reizbarkeit und eine schnelle und flache Atmung bis hin zur Atemnot gekennzeichnet. Ohne Behandlung werden die Knochen demineralisiert, sodass sie sich verformen (Rachitis). Dies kann Fehlstellungen und Kleinwuchs bedingen.

Erworbene Vitamin-D3-Stoffwechselstörungen  können ebenfalls zu einer Rachitis – im Erwachsenenalter "Osteomalazie" genannt – führen. Diese können im Rahmen einer primären Überfunktion der Nebenschilddrüse, einer Schleimhautentzündung des Dünndarms (Enteritis), Morbus Crohn oder einer Teilentnahme des Magens oder Dünndarms auftreten. Auch Lebererkrankungen wie eine Zirrhose oder Hepatitis können ursächlich für eine erworbene Vitamin-D-Stoffwechselstörung sein.

Zusammenfassung

Vitamin D ist ein wichtiger Vitalstoff für unsere psychische und körperliche Gesundheit. Durch den Lebensstil bedingte Mangelerscheinungen treten vor allem bei Menschen auf, die sich wenig im Tageslicht bewegen oder von anderen Risikofaktoren betroffen sind. Die beste Vorbeugung eines Mangels sind deshalb Spaziergänge im Tageslicht. Wenn die Haut nicht durch Sonnencreme geschützt oder durch Kleidung bedeckt ist, kann mehr Vitamin D produziert werden. Bevor eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten erfolgt, sollte ein möglicher Vitamin-D-Mangel durch den Hausarzt überprüft werden.

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