Blog Zielgruppen Lehrer Schlafstörungen Burnout Stress- und Traumafolgestörungen

Stress am Arbeitsplatz

Stress am Arbeitsplatz gilt als eine der häufigsten Ursachen von Krankschreibungen. Dabei können körperliche und/oder seelische Beschwerden sowie Erkrankungen durch Stress hervorgerufen werden. Keine Rolle spielt dabei, ob die Arbeit im Home-Office oder vor Ort stattfindet. Stress im Job kann unabhängig vom Arbeitsplatz, der Tätigkeit und dem Lebensalter die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Durch gezielte Strategien und Maßnahmen lässt sich Stress am Arbeitsplatz jedoch reduzieren, sodass hohe psychische und/oder physische Belastungen vermieden werden können durch eine Minimierung der Stressfaktoren und einen geeigneten Umgang.

Häufigkeit von Stress am Arbeitsplatz

Jährlich werden (durch den Deutschen Gewerkschaftsbund) bundesweit mehrere tausend Beschäftigte zu "Stress bei der Arbeit" befragt. Das Ergebnis zeigt, dass die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich als gestresst einstufen - durch Druck von Vorgesetzten, Kollegen oder Kolleginnen oder den Aufgaben. Dies führt dazu, dass die Angestellten beispielsweise Pausenzeiten nicht einhalten, um mehr arbeiten zu können. Viele Mitarbeiter gaben an sich Sorgen zu machen, den hohen Anforderungen und dem Druck am Arbeitsplatz nicht bis zur Berentung gewachsen zu sein.

Aktuell führen weniger als die Hälfte der Unternehmen Belastungsanalysen bei den ArbeitnehmerInnen durch, um die psychische und physische Gesundheit zu schützen, oder bieten Maßnahmen an. Es ist also von Vorteil, selbst über Wissen zu verfügen und geeignete Strategien gegen Stress am Arbeitsplatz zu kennen.

Faktoren, die häufig zu Stress am Arbeitsplatz führen

Tatsächlich birgt nahezu jeder Arbeitsplatz einige Stressfaktoren in sich. Eine gewisse Belastung und Phasen mit mehr Druck sind also durchaus normal. Schwierig wird es, wenn Stress am Arbeitsplatz zur Regel wird und kaum oder keine Erholungszeiten vorhanden sind. Dies kann zu körperlichen und/oder seelischen Erkrankungen in Folge führen. Typische Auslöser von krankmachendem Stress sind:

  • Hoher Druck durch Vorgesetzte
  • Druck durch KundInnen
  • Häufige Aufgaben die nicht der eigenen Kompetenz entsprechen
  • Unfreundliche KollegInnen oder sogar Mobbing
  • Nichteinhaltung von Pausen
  • Zu wenig Urlaub
  • Häufige Überstunden
  • Berufstätigkeit die keinen Spaß macht
  • Eintönigkeit von Aufgaben
  • Negative Bewertungen durch den/die ArbeitgeberIn
  • Umstrukturierungen
  • Technologiewechsel
  • Fremde Aufgabengebiete
  • Führungsstilwechsel
  • Überwiegend neue Kollegschaften
  • Negatives Arbeitsklima
  • Mehrfachbelastungen im Privat- und Berufsleben
  • Vorerkrankungen

Einige der exemplarisch dargestellten Stressoren können selbst beeinflusst werden durch geeignete Strategien gegen Stress am Arbeitsplatz.

Symptome von Stress

Es ist nicht ab und zu ein hektischer Arbeitstag, der ungesunde Stressfolgen produziert. Es ist vielmehr die dauerhafte Stressbelastung, die Symptome einer Überlastung hervorrufen kann. Häufig nehmen Beschäftigte die Symptome zunächst nicht wahr oder stufen diese nicht als potenziell gefährliche Stresssymptome ein. Dass Stress am Arbeitsplatz spät oder nicht bemerkt wird, kann verschiedene Ursachen haben.

Ein Grund kann eine Leistungsgesellschaft sein, die keinen Raum für Schwächen lässt und ständige Maximalleistung fordert. Das Kommunizieren von eigener Überlastung fällt vielen gegenüber ihren VorgesetztInnen, KollegInnen, Freunden und Familien schwer. Die Befürchtung, dass die Aussage von zu viel Stress im Job als Zeichen von Schwäche interpretiert wird, ist häufig vorhanden. Das Verheimlichen kostet Betroffene jedoch zusätzliche Kraft und verhindert, dass Unterstützung möglich wird.

Ein weiterer Grund stellt die fälschliche Interpretation von Stresssymptomen dar. Typische Beispiele sind die Deutung als Infekt, Magenverstimmung oder Bandscheibenproblem. Wo sich psychischer Stress und Überlastung am Arbeitsplatz als Beschwerde manifestiert, kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

Typische Symptome, durch Stress am Arbeitsplatz, sind:

  • Diffuse Ängste
  • Panikattacken
  • Nervosität
  • Unruhe
  • Depressive Verstimmung
  • Schlafstörungen
  • Magen- und Darmprobleme
  • Herzrasen
  • Herzstolpern
  • Bluthochdruck
  • Rücken- und Schulterbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Nackenverspannungen
  • Infektanfälligkeit

Anhaltender Stress und das Burnout-Syndrom

Ein Burnout-Syndrom beschreibt das Gefühl ausgebrannt zu sein durch ständige Überbelastungen und starken Stress am Arbeitsplatz. Dies kann verstärkt auftreten, wenn auch im privaten zusätzlich viel Stress erlebt wird. Mehr über Symptome eines Burnout-Syndroms, Entstehung eines Burnouts und Therapiemöglichkeiten finden Sie hier: Burnout-Syndrom sowie Sie hier Artikel zum Burnout-Syndrom in unserem Magazin finden.

Durch eine gezielte und effektive Stressbewältigung kann das Arbeitsleben gesünder und entspannter gestaltet werden, sowie die Entstehung eines Burnout-Syndroms vermieden werden.

Selbsthilfe: Tipps bei Stress am Arbeitsplatz

  1. Darüber sprechen
    Die Aufgaben am Arbeitsplatz sind zu schwierig? Zu viel? Zu belastend? Oder vielleicht auch zu langweilig? Ein offenes Gespräch darüber mit dem/der ArbeitgeberIn kann Veränderungen ermöglichen. Die Offenheit kann dazu beitragen, dass zufriedenstellende Leistungen erbracht werden und stehen insofern auch im Interesse des/der AbeitgeberIn. Neben gesundheitlichen Argumenten gibt es also kein Grund, Gefühle darüber zu verbergen. Kurzfristig stellt sich außerdem bereits meist eine erste Entlastung alleine durch das Hervorbringen dieser ein.
  2. Umgang mit schwierigen Kollegen und Kolleginnen
    Manche Personen, mit denen eine Zusammenarbeit erforderlich ist, können persönliche Stressoren sein. Auch hier kann ein Gespräch helfen, in dem sachlich vorgetragen wird, was einen belastet oder verbessert werden könnte. So lassen sich auch Missverständnisse aufdecken. Bei gravierenden zwischenmenschlichen Problemen kann das Hinzuziehen einer neutralen dritten Person hilfreich sein.
  3. Neinsagen praktizieren
    Manchen fällt es schwer, generell auf das Bitten anderer Menschen nein zu sagen. Natürlich ist eine spontane Unterstützung bei einer Erkrankung aus dem KollegInnenkreis in Ordnung und nett. Werden jedoch ständig Aufgaben anderer übernommen, die zu Stress bei einem selbst führen, oder dazu, dass eigene Aufgaben nicht mehr bewältigt werden können, ist das Erlernen von Neinsagen wichtig. Die eigene körperliche und psychische Gesundheit sollte nicht riskiert werden, um anderen Gefallen zu erweisen. Das Erlernen kann schwerfallen und im Rahmen einer Psychotherapie mit Unterstützung erfolgen.
  4. Einteilung der Arbeit
    Ordnung und Organisation können den Umgang mit Stress am Arbeitsplatz erleichtern. So kann am Ende oder Beginn eines Tages ein Plan erstellt werden, was am jeweiligen Tag ansteht. Wichtige Aufgaben können so priorisiert und fokussiert werden.  Schwierige Aufgaben sollten zu Zeiten geplant werden, an denen man persönlich besonders leistungsfähig ist.
  5. Für Ausgleich sorgen
    Neben all den Tätigkeiten und Aufgaben am Arbeitsplatz, ist es auch wichtig Dinge zu tun, die Freude bereiten, entlasten und entspannen. Dazu gilt es eigenen Vorlieben und Möglichkeiten der Entlastung, kennenzulernen. Für manche kann dies ein entspannendes Bad sein, für andere ein Essen mit nahestehenden Personen, für wieder andere eine Yogastunde. Selbst ein kleiner Spaziergang kann dazu beitragen, Stress abzubauen und seelische Balance wiederzufinden. Damit die Freizeit nicht auch noch zu Stress führt, ist es wichtig, Hobbys nach eigenen Bedürfnissen flexibel und spontan nachzukommen und nicht starr und mit Zeitdruck zu planen. Auch einfach Momente der Ruhe und des Nichtstuns sind wichtig, um körperlich und seelisch gesund zu bleiben.

Hilfe durch eine Stresstherapie

Manchmal kann psychischer Stress am Arbeitsplatz so belastend werden, dass Hilfe von außen und professionelle Unterstützung nötig werden. Wer bereits unter hohem Stress und Beschwerden leidet, hat nicht unbedingt die Kraft, noch eigenständig Maßnahmen zur Veränderung zu planen, Stressoren zu analysieren und Strategien selbst auszuprobieren. Eine Psychotherapie in ambulanter stationärer Form, beispielsweise in den Oberberg Fachkliniken, kann dann helfen, zurück in ein beschwerdeärmeres, stressfreieres und qualitativ höheres Leben wiederzufinden.

Eine Psychotherapie vermag de Negativ-Spirale zu unterbrochen wird, bietet einen geschützten Raum für Sorgen, Konflikte und Gefühle, kann individuelle Unterstützung bieten und Strategien vermitteln, die Stress am Arbeitsplatz abbauen.
Eine Stresstherapie bei Oberberg ist individuell auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten. Sie kombiniert Psychotherapie, biologische Therapieverfahren, Entspannungsverfahren, Bewegungs- und Kreativtherapien und weitere Behandlungsmethoden, je nach Bedarf. In Einzel- als auch Gruppentherapieprogrammen wird nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisses therapiert, um Ihnen beste Bedingungen zur Regeneration zu bieten. Bestandteile der Therapie können das Identifizieren von Stressoren sein, Erlernen eines Entspannungsverfahrens, Kommunikationsfähigkeiten zu stärken, Bedürfnisse besser wahrzunehmen, für sich selbst einstehen zu üben, die eigene Resilienz auszubauen und den Umgang mit negativen Ereignissen zu verbessern.

Die Oberberg Fachkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie und Stressmedizin

In den Oberberg Fachkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie und Stressmedizin behandeln wir mit Stress assoziierte Beschwerden und Erkrankungen, sowie viele weitere psychische Krankheiten. Dabei verbinden wir moderne, wissenschaftlich fundierte Therapien in hoher Intensität und Individualität. Oberberg unterstützt Menschen jedes Alters in schweren seelischen Krisensituationen mit effizienten Behandlungskonzepten. Dabei glauben wir fest an das Zusammenwirken von Menschlichkeit, Verbundenheit und Evidenz in einer erstklassigen Umgebung, die von einer herzlichen Atmosphäre aus Achtsamkeit, Zugewandtheit, Respekt und gegenseitigem Vertrauen geprägt ist.

AnsprechpartnerInnen bei Stress

Wie können wir Ihnen helfen?

Sie möchten mehr Informationen zu unserem therapeutischen Behandlungsangebot bei Stress, zu Therapien oder anderen Themen erhalten? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 0800 5577330 (gebührenfrei) aufnehmen. Außerhalb Deutschlands wählen Sie bitte +49 30 20867301-0. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte hier das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

Häufige Fragen zu Stress am Arbeitsplatz

Stressoren sind für jede/n MitarbeiterIn individuell und unterscheiden sich auch je nach ArbeitgeberIn. Beispiele für Ursachen von Stress am Arbeitsplatz sind Mobbing, Druck durch die Vorgesetzte oder zu viele Aufgaben. Oft ist es auch das Zusammenwirken von mehreren Stressfaktoren, die zu Symptomen bei Betroffenen führen. Übrigens kann auch eine Unterforderung oder monotones Arbeiten sich negativ auswirken.

Ja. Körperliche Symptome können durch psychischen Stress, zum Beispiel im Job ausgelöst werden. Man spricht dann von psychosomatischen Beschwerden. Bei Leiden unter Beschwerden, die durch keine organische Diagnose erklärbar sind, könnte Stress am ein Auslöser sein. Eine professionelle Diagnostik und Abklärung ist in diesem Fall empfehlenswert. Psychosomatische Beschwerden können durch eine Psychotherapie vermindert oder geheilt werden.

Viele von Stress am Arbeitsplatz betroffene Menschen schätzen es, den besseren Umgang mit Stress am Arbeitsplatz in einem geschützten Rahmen und frei von der täglichen Belastung durch die Arbeit und andere Pflichten zu erlernen. Eine stationäre Stresstherapie kann intensiv erfolgen und von vielen weiteren, ergänzenden Therapiemaßnahmen begleitet werden. Auch ein Austausch mit anderen Betroffenen ist möglich. Eine stationäre Therapie kann eine nachhaltige und effektive Auszeit für Körper und Geist sein.

Ferry, K. (2019, 07. Januar). Korn-Ferry-Studie: Stress am Arbeitsplatz hat in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Presseportal. presseportal.de/pm/20038/4158919 (zuletzt abgerufen: 30.09.2022)

Frankfurter Allgemeine Zeitung (2019, 05. Dezember). Mehrs Stress – und mehr psychische Erkrankungen. FAZ. faz.net/aktuell/wirtschaft/belastung-auf-der-arbeit-mehr-stress-und-psychische-erkrankungen-16520688.html (zuletzt abgerufen: 30.09.2022)

Gesundheitsförderung Schweiz (Hrsg.). (2019, November). Stress im Arbeitsumfeld – erkennen und vorbeugen. gesundheitsfoerderung.ch/assets/public/documents/de/5-grundlagen/publikationen/bgm/Stress_im_Arbeitsumfeld_-_erkennen_und_vorbeugen.pdf (zuletzt abgerufen: 06.10.2022)


Seiwert, L. (2014, 24. Februar). Stress im Job. Zehn Anzeichen: Sind Sie Burnout gefährdet? Focus. focus.de/finanzen/experten/seiwert/stress-im-job-zehn-anzeichen-sind-sie-burnout-gefaehrdet_id_3637484.html (zuletzt abgerufen: 30.09.2022)

Weitere Blogartikel Aktuelle Artikel aus dem Oberberg Blog