Blog Stress- und Traumafolgestörungen

Eustress - Positiver Stress

Viele Personen verbinden mit dem Wort Stress etwas Negatives. Das muss nicht immer sein, denn es gibt auch positiven Stress, Eustress genannt. Im Gegensatz dazu gibt es den negativen Stress, der vielfältige Auswirkungen auf die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit haben kann. Nicht immer ist es möglich, die Grenzen eindeutig zu ziehen, denn oftmals sind die Übergänge fließend.

Es ist möglich, dass sich positiver Stress, der über einen längeren Zeitraum anhält, in negativen Stress umwandelt. Im Folgenden soll gezeigt werden, was positiver und negativer Stress ist und in welchen Situationen er auftreten kann.

Positiver Stress/Eustress

Positiver Stress zeichnet sich durch eine kurze Anspannung und Freude nach der Bewältigung einer Aufgabe aus. Die betreffende Person ist optimistisch, dass sie die gestellte Aufgabe meistern kann. Typische Eustress-Beispiele sind:

  • Prüfungen
  • Sportliche Wettkämpfe
  • Vorfreude
  • Verliebtheit
  • Begeisterung für ein Projekt
  • Vergleichbare, als positiv erlebte, Situationen

Die Leistungsfähigkeit steigt und der Mensch wird in die Lage versetzt, alle Kräfte zu mobilisieren, um die Aufgabe zu meistern. Ist das gelungen, stellt sich ein Gefühl der Zufriedenheit ein, das unterschiedlich ausgeprägt sein kann und in der Regel umso stärker ist, je größer die erfolgreich bewältigte Aufgabe war. Anschließend ist es Zeit zu entspannen, was in den meisten Fällen sehr gut gelingt und ein typisches Merkmal dafür ist, dass positiver Stress vorliegt.

Negativer Stress

Negativer Stress ist die bekannteste Stressform. Er entsteht immer dann, wenn sich eine Person von einer bestimmten Aufgabe oder einer bestimmten Situation überfordert fühlt. Besonders groß ist die Gefahr, wenn dies über einen längeren Zeitraum geschieht. Allerdings lässt sich keine eindeutige Grenze ziehen, wann der negative Stress einsetzt, denn diese ist interindividuell verschieden. Viele ExpertInnen gehen davon aus, dass ungefähr 15 Prozent der Menschen besonders schnell gestresst sind, während sich etwa die gleiche Anzahl als besonders stressresistent erweist. Viele Personen sind gestresst, wenn die beruflichen Anforderungen hoch sind und parallel enormer Zeitdruck besteht. Auch mangelnde Wertschätzung, private Sorgen oder gesundheitliche Probleme können Auslöser von negativem Stress sein. Hält der Stress länger an, kann er Krankheiten wie Angststörungen, Burnout oder Depressionen begünstigen.

Negativer Stress macht sich auf vielfältige Art und Weise bemerkbar. Der Körper produziert ein Stresshormon, der Herzschlag ist erhöht und der Blutdruck steigt. Längerfristig kann dies das Auftreten diverser phyischer/psychischer Erkrankungen begünstigen.

Positiver und negativer Stress

Wo hört positiver Stress auf und wo setzt negativer Stress ein? Diese Frage lässt sich nicht immer eindeutig beantworten, denn es handelt sich um einen schleichenden Prozess. So ist es gar nicht so selten, dass sich ursprünglich positiver Stress, der länger anhält, zu negativem Stress entwickelt. Das gilt insbesondere dann, wenn die Situation, die den positiven Stress ausgelöst hat, sich längerfristig als schwierig erweist. Entscheidend ist, dass die Belastung nur kurzfristig anhält und das nach der erfolgreichen Bewältigung einer Aufgabe oder eines Problems eine Phase der Entspannung einsetzt. Sie fehlt bei negativem Stress oder ist deutlich verkürzt. Positiver Stress kann auch in negativen Stress übergehen und das insbesondere dann, wenn die Situation, die ursprünglich als positiv empfunden wurde, länger andauert oder sich als schwieriger als gedacht erweist.

Stress - Therapie bei Oberberg

Die Oberberg-Kliniken bieten Ihnen vielfältige Therapiemöglichkeiten bei Stress an. Welche Maßnahmen für Sie sinnvoll sind, können wir gern in einem persönlichen Gespräch klären. Eine Psychotherapie erweist sich in der Regel als besonders wirksam. Sie können hier Ihre Ressourcen ermitteln, den achtsamen Umgang mit sich selbst erlernen oder verbessern, Warnsignale erkennen und Strategien entwickeln, wie Sie in Zukunft besser mit Stress umgehen können.

Wir legen großen Wert darauf, für unsere PatientInnen ein maßgeschneidertes Konzept zu entwickeln. Ein ausführliches persönliches Gespräch im Vorfeld der Behandlung ist daher unabdingbar und bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen.

Unsere Behandlungsmethoden

FAQ

Positiver Stress ist mit positiven Ereignissen oder Herausforderungen verbunden, die als positiv empfunden werden. Das kann eine Prüfung, ein Wettkampf, aber auch Verliebtheit oder Vorfreude sein. All diesen Ereignissen ist gemeinsam, dass sich die betreffende Person in der Lage sieht, sie mit ihren eigenen Mitteln und Ressourcen gut zu bewältigen. Im Nachgang setzt eine Phase der Entspannung ein. Freunde und intensive Glücksgefühle können ebenfalls die Folge sein.

Zu viel Arbeit, persönliche Sorgen oder gesundheitliche Probleme - all dies kann kurz- oder längerfristig zur Entstehung von negativem Stress beitragen. Außerdem kann positiver Stress im Laufe der Zeit in negativen Stress übergehen. Das wird insbesondere dann der Fall sein, wenn eine Situation, die ursprünglich positiv bewertet wurde, länger anhält oder schwieriger zu bewältigen ist als gedacht. Mitunter können die Übergänge zwischen positivem und negativem Stress fließend sein und verschwimmen. Hier spielen auch persönliche Faktoren eine entscheidende Rolle. Eine Person, die besonders stressresistent ist, kann die gleiche Situation, die eine andere Person bereits als negativ ansieht, noch immer als positiv betrachten.

Kontaktaufnahme Hilfe bei Stress und Stressfolgestörungen

In den Oberberg Fach- und Tageskliniken für Stressmedizin, Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie unterstützen wir Menschen in schweren seelischen und psychischen Krisensituationen.

Wenn Sie mehr Informationen zu unserem therapeutischen Behandlungsangebot, zum Tagesablauf in einer Klinik oder anderen Themen erhalten möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 0800 5577330 (gebührenfrei) aufnehmen. Außerhalb Deutschlands wählen Sie bitte +49 30 20867301-0. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte hier das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

Distress und Eustress – Stress ist nicht gleich Stress. 2020, in: IDEAL Magazin, https://www.ideal-versicherung.de/magazin (zuletzt abgerufen am 09.09.2022).

Küsel, Kathleen: Distress und Eustress. 2021, in: my life, https://www.mylife.de/entspannung/stress/distress-und-eustress/ (zuletzt abgerufen am 09.09.2022).

Lauer, Maja-Lina: Eustress: Definition und Beispiele. 2020, in: Focus online, https://praxistipps.focus.de/eustress-definition-und-beispiele_124425 (zuletzt abgerufen am 09.09.2022).

Renz-Polster, Herbert: Positiver Stress und negativer Dauerstress. 2021, in: apotheken.de, https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/5840-positiver-stress-und-negativer-dauerstress (zuletzt abgerufen am 09.09.2022).

Weitere Blogartikel Aktuelle Artikel aus dem Oberberg Blog