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Was sind Burnout Anzeichen?

Das Gefühl von Stress und Müdigkeit nach erbrachten Höchstleistungen ist allseits bekannt. Wer sich sehr beansprucht, benötigt Auszeiten, um Körper und Geist wieder zu stärken. Bei Menschen mit einem Bunout führen Erholungsphasen jedoch nicht mehr zur gewünschten Regeneration. Zum „ausgebrannten“ Zustand kommen weitere Anzeichen, die auf ein Burnout hinweisen können.

Das Burnout-Syndrom

Im internationalen Klassifikationssystem für Krankheiten und Gesundheitsprobleme findet sich auch das Burnout-Syndrom. Das Burnout ist in der neuen Version „ICD-11“ detaillierter gefasst als zuvor. Ein Burnout gilt demnach als ein Syndrom, das als eine Folge von chronischem Stress im Beruf auftritt, welcher nicht erfolgreich bewältigt werden konnte. Charakteristisch für ein Burnout sind:

  • Gefühle von Energieverlust und Erschöpfung
  • Größere geistige Distanz zum Job, negative Gefühle oder Zynismus im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz
  • Verringerte Leistungsfähigkeit
Jede/r 3 te
Angestellte arbeitet am Limit, fühlt sich stark erschöpft oder gar ausgebrannt.
Jede/r 5te Erwerbstätige erlebt Burnout-ähnliche Phasen.

Entwicklungsprozess eines Burnouts

Ein Burnout entwickelt sich nicht aufgrund eines stressigen Tages oder über Nacht. Vielmehr ist es ein Prozess, der Monate bis Jahre überdauern kann. Die pausenlose berufliche Belastung wird zur Überlastung und aus einer Herausforderung entwickelt sich gesundheitsgefährdende Überforderung.

Als frühes Warnsignal für einen Burnout lässt sich ein übermäßiges Engagement im Beruf oder ggf. im Privaten nennen, bei dem sehr viel Energie und Mehrarbeit aufgewendet wird. Da Betroffene sich für die Aufgabe/n als unersetzlich fühlen, nicht abschalten können und unter Druck stehen, werden die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Dies gilt auch für das soziale Umfeld, das sich auf Personen reduzieren kann, die mit der Aufgabe/n in Verbindung stehen.

Anschließend kommt es meist zu einer gesteigerten Reizbarkeit, Schlafmangel und weiteren Symptomen. Betroffene leisten Dienst nach Vorschrift, jedoch mit verringertem Engagement und ggf. Fehlzeiten – die Arbeit wird zur Last. Gegenüber anderen Personen kann eine mangelnde Empathie einsetzen, begleitet von dem Gefühl nicht ausreichend Anerkennung für die geleistete Arbeit zu erhalten.

Mit Anzeichen, wie Problemen Entscheidungen zu treffen, Unflexibilität und Fehleranfälligkeiten, spitzt sich das Burnout weiter zu. Geistig nimmt die Regheit ab, Gefühle werden kaum wahrgenommen und es entwickeln sich weitere (Schmerz-)Symptome. Auch die Ess- und Schlafgewohnheiten verändern sich. Der Konsum von Kaffee, Alkohol, Zigaretten und Drogen steigt in dieser Phase des Burnouts häufig an. Die Beschwerden können in einer negativen Einstellung gegenüber dem Leben gipfeln.

Generell wird zwischen körperlichen und seelischen Anzeichen eines Burnouts unterschieden. Insgesamt wird in Fachkreisen von bis zu 130 Symptomen ausgegangen, die bei einem Burnout auftreten können. Welche Anzeichen und Symptome des Burnouts auftreten, ist interindividuell verschieden. Bei manchen treten vermehrt körperliche, bei anderen Betroffenen gehäuft seelische Anzeichen des Burnouts auf. Im Verlauf kommt es häufig auch zu einem Wechsel der Burnout-Beschwerden.

Folgende physische Anzeichen können, aber müssen nicht bei einem Burnout auftreten:

  • Körperliche Erschöpfung
  • Schlafstörungen/-mangel
  • Erhöhte Unfallwahrscheinlichkeit
  • Erkältungen
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Probleme
  • Tinnitus
  • Vermehrte Infektionsanfälligkeit
  • Atembeschwerden
  • Verändertes Essverhalten
  • Vermehrter Konsum von Alkohol, Kaffee, Zigaretten und Drogen

Folgende seelische Anzeichen können, aber müssen nicht bei einem Burnout auftreten:

  • Aggressionen/Reizbarkeit
  • Frustration
  • Lustlosigkeit
  • Emotionale Erschöpfung
  • Verlust des Interesses an Lieblingsaktivitäten
  • Rückzug von Familie, Freunden und ggf. KollegInnen
  • Ängste, Aufgaben nicht gewachsen zu sein und Fehler zu machen
  • Verringertes Selbstwertgefühl
  • Geringes Selbstwirksamkeitsgefühl
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Verringerte Leistungsfähigkeit
  • Schlafstörungen
  • Atembeschwerden
  • Unruhe
  • Verringertes Engagement
  • Verlust positiver Gefühle für erbrachte Leistungen
  • Unmut gegen KollegInnen
  • Launenhaftigkeit
  • Schuldzuweisungen und Vorwürfe an andere
  • Schuld- und Ohnmachtsgefühle
  • Humorlosigkeit
  • Pessimismus
  • Schwächegefühl
  • Apathie
  • Depressionen
  • Fehleranfälligkeit
  • Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen
  • Mangelnde Kreativität und Fantasie
  • Inflexibilität mit Widerstand gegenüber Veränderungen
  • Gleichgültigkeit
  • Geringe Gefühlswarnehmung
  • Aufgeben von Freizeitaktivitäten
  • Langeweile
  • Desinteresse
  • Verzweiflung
  • Negative Lebenseinstellung

Therapie eines Burnouts

Nach einer Diagnostik durch eine/n Arzt/Ärztin oder Psychotherapeuten/Psychotherapeutin kann ein Behandlungsplan für den/die vom Burnout Betroffene/n aufgestellt werden. Die Therapie des Burnout-Syndroms richtet sich nach den Symptomen und Anzeichen, der Schwere des Burnouts und den Auslösern. Die Auslöser des Burnouts werden, meist in Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung, identifiziert.

Generell sind folgende Komponenten häufig Teil der Therapie eines Burnout: Eine Psychotherapie, Verfahren zur Stressreduktion, Entspannungstechniken, eventuell eine medikamentöse Behandlung, leichter Sport und Bewegung, Physiotherapie bei Bedarf, Herstellen eines Healing Environments, Steigerung der Achtsamkeit im Alltag und eventuell auch eine Optimierung der Ernährung und Ruhephasen, inklusive der Schlafgewohnheiten.

Hilfe bei Burnout Kontaktaufnahme

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Brolund-Spaether, K. R. (2021). Burnout-Syndrom – mehr als nur Erschöpfung! Limes Schlosskliniken. limes-schlosskliniken.de/app/uploads/2021/07/ratgeber-burnout-privatklinik-limes-schlossklinik.pdf

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