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Wenn die Helfenden Hilfe brauchen – Rhein-Jura Klinik spendet an Flüchtlingshelfer

Die Rhein-Jura Klinik weist mit einer Spende auf ein wichtiges Problem hin: immer mehr Flüchtlingshelfer stoßen an ihr Limit.

Viele der Flüchtlingshelfer in Deutschland befinden sich im Dauereinsatz. Jeden Tag steigt die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen, die in Deutschland ankommen. Viele Schutzsuchende haben Dramatisches erlebt: Krieg, Verfolgung, Flucht. Besonders Ehrenamtliche zeigen sich betroffen von den schlimmen Schicksalen. Wenn sie nicht mehr abschalten können, laufen sie Gefahr, selbst traumatisiert zu werden. Dazu trägt auch das Gefühl der Überforderung bei: „Durch die Probleme, die Flüchtlinge mitbringen, steigt die Frustrationsrate der Helfer schnell“, so Dr. Andreas Jähne, Ärztlicher Direktor der Rhein-Jura Klinik. Die Folge ist eine Erschöpfung der seelischen und körperlichen Reserven. Ausgebranntsein, Innere Leere und Entfremdung zu ihrer Arbeit sind die ersten Warnzeichen eines Burnouts.

Werden diese Burnout-Syndrome nicht behandelt, können Depressionen die Folge sein, die den Betroffenen in seiner Lebensqualität stark einschränken. „Unsere Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Menschen aus helfenden Berufen, die ausgebrannt sind. Polizisten, Feuerwehrleute, Pfarrer oder Lehrer haben in ihren Berufen vieles gesehen und können die Erlebnisse nicht verarbeiten. Auch ehrenamtlich Engagierte können ihre seelischen Grenzen erreichen“, so Jähne. Burnout solle als ernstzunehmendes Symptom interpretiert werden, das am besten mit innerbetrieblichen Burnout-Präventionsprogrammen vermieden werden könne. Vor allem die Folgeerkrankung Depression stelle ein behandlungsbedürftiges Krankheitsbild dar, bei dem in vielen Fällen auch eine frühzeitige ärztliche Hilfe nötig sei.

Wichtig für die Flüchtlingshelfer sei, die Distanz zu wahren, persönliche Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, so der Ratschlag von Jähne. Um darauf hinzuweisen, spendete die Rhein-Jura Klinik an den Verein Refugees Integrated e. V. Bad Säckingen. Die Spende soll die Helfer unterstützen. „Wir bekommen viele Sach- oder auch Geldspenden für die Flüchtlinge. Aber das ist die erste und einzige Spende, die den Helfern direkt gewidmet ist. Das ist gleichzeitig ein Lob für die geleistete Arbeit und auch eine konkrete Hilfestellung, wie wir unseren ehrenamtlichen Auftrag weiterhin gut und selbstfürsorglich erfüllen können”, so Frank van Veen, Vorstand des Vereins. Bei einer Tombola der Rhein-Jura Klinik haben die Mitarbeiter der Klinik Geld gesammelt und die Geschäftsleitung hat den Betrag verdoppelt. Mit dem gespendeten Geld sollen sich die Flüchtlingshelfer etwas Gutes tun und sich für das Geleistete wertgeschätzt fühlen.