Magenschmerzen durch Stress
Dass etwas umgangssprachlich auf den Magen schlägt wird für viele Menschen zur Realität, wenn sie mit belastenden Situationen im Alltag konfrontiert sind. Psychische Herausforderungen, Angst und Stress im Alltag beeinflussen bei vielen Personen den Verdauungstrakt. Insbesondere die empfindliche Magenschleimhaut wird dabei in Mitleidenschaft gezogen. Die Ursache liegt in einer gesteigerten Produktion von Magensäure. Auch eine durch Stress veränderte Ernährung, wie zum Beispiel mehr Koffein, Süßigkeiten und Fastfood, schnelles Essen und ein gesteigerter Konsum von Nikotin oder Alkohol können zu Bauchschmerzen führen. Stress kann neuer Studien zufolge auch die Wirkung eines Magenbakteriums verstärken. Ebenfalls kann die Durchblutung des Verdauungstraktes durch Stress reduziert werden, wodurch Beschwerden im Magen-Darm-Trakt entstehen können. So können auch Übelkeit, ein Gefühl von Brennen im Oberbauch, Sodbrennen und Appetitlosigkeit resultieren. Betroffene können dadurch in Ihrer Lebensqualität deutlich eingeschränkt werden.
Magenschmerzen können auch andere Ursachen als Stress haben. Halten die Bauschmerzen längere Zeit an oder bestehen trotz einer Senkung des Stresses, sollte ein Arzt organische Ursachen ausschließen.
Bauchschmerzen durch eine stressige Situation?
Für Stress gibt es keine allgemeine Definition, denn was Stress bedingt ist individuell, ebenso wie sich dieser bei Betroffenen äußert sich. Neben den Bauchschmerzen durch andauernde stressige Phasen im Alltag gibt es auch plötzliche Magenschmerzen durch Stress. Bei seelisch belastenden Situationen, wie einer Prüfung, einem unangenehmen Gespräch oder Lampenfieber leiden viele Menschen ebenfalls an Bauchschmerzen oder Übelkeit durch Stress. Diese Symptome sind der bevorstehenden Situation geschuldet und es liegt darin keine Erkrankung oder Schädigung des Magens vor.
Stressbedingte Bauchschmerzen und Psyche Der Einfluss von Emotionen auf Bauchschmerzen durch Stress
Das Gehirn und das Hormonsystem sind an der Steuerung des Magens beteiligt. So kann es zu Magenschmerzen bei Stress kommen, ohne dass eine Erkrankung des Magen vorliegt. Auswirkungen auf die Muskeltätigkeit, die Verdauungssäfte bzw. Magensäure und die allgemeine Empfindlichkeit des Magens können durch Stress und Emotionen entstehen.
Verschiedene Gefühle wie Angst, Wut oder Traurigkeit können zu Magenschmerzen führen. Sie beeinflussen dann ebenfalls die Produktion der Magensäure. Außerdem können durch stressige Situationen durch den Sympathikus (ein Teil des vegetativen Nervensystems) eine Umverteilung des Blutes in den verschiedenen Körperregionen verursacht werden – in diesem Fall werden Magen und Darm bei „Gefahr“ (Stress) geringer durchblutet und kann die Entstehung von Bauchschmerzen, Übelkeit oder Verdauungsproblemen begünstigen.
Beschwerden wie Bauchschmerzen durch Stress:
- Magenkrämpfe: Häufig sind Magenschmerzen bei Stress krampfartig, wenn die psychische Anspannung zur Verkrampfung der Muskulatur führt.
- Sodbrennen: Durch Stress kann die Bildung von Magensäure stimuliert werden. So kann es zu Sodbrennen oder saurem Aufstoßen kommen.
- Übelkeit, Brechreiz und Durchfall: Bei einer Aktivierung des Sympathikus befindet sich der Organismus im „Fluchtmodus“. Es kann zu Übelkeit und Brechreiz kommen, da der Körper versucht den für die Flucht belastenden Mageninhalt loszuwerden.
- Gefühl eines „Stein im Magen": Durch Stress können die Eigenbewegungen des Magens vermindert werden. Die Verdauung wird heruntergefahren, der Mageninhalt bleibt länger an Ort und Stelle und fühlt sich dort wie ein „Stein“ an.
- Verstopfung: Bei einer verminderten Durchblutung des Verdauungstrakts oder einer geringeren Organtätigkeit kann Nahrung länger im Darm verbleiben. Dabei kann zu viel Wasser entzogen werden, wodurch es zu Verstopfung kommen kann.
Schnelle Hilfe bei Magenschmerzen durch Stress
Kurzfristig und schnell kann eine Linderung von Bauchscherzen durch Stress durch einerseits eine Distanzierung von der stressverursachenden Situation geschaffen werden, andererseits durch den Magen und Darm beruhigende Faktoren wie Wärmflaschen, Entspannung, Tees oder durch erhöhte Magensäure reduzierende Substanzen. Am wichtigsten bei Bauschmerzen durch Stress ist die Einsicht, dass es einer Verhaltensänderung bedarf. Dies kann im Umgang mit der stressigen Situation und der Reaktion auf diese angegangen werden.
Prophylaxe von Magenschmerzen durch Stress
Wer regelmäßig an Bauchschmerzen durch Stress leidet, hat verschiedene Möglichkeiten, stressbedingte Magenschmerzen vorzubeugen:
- Die richtige Atmung: Eine bewusste, tiefe Atmung in den Bauch hinein kann das bei Stress alarmierte Nervensystem beruhigen.
- Schlaf: Ausreichend und geregelter Schlaf können zu mehr Ruhe im Alltag führen. Auch regelmäßige Schlafzeiten und ein dem Biorhythmus gerecht werdende Wachzeiten können eine normale Magensaftproduktion positiv beeinflussen.
- Ernährung: Eine leichte Kost schlägt nicht auf den Magen und senkt die Wahrscheinlichkeit für Bauschmerzen durch Stress. Scharfes, saures, heißes oder kaltes Essen und Getränke sollten vermieden werden, da sie die Schleimhaut des Magens reizen. Möglichst sollten Betroffene auch auf Rauchen, Alkohol und starken Kaffee verzichten.
- Haltung: Strategien zur Stressbewältigung, förderliche kognitive Bewertungen von stressigen Situationen und Phasen, Selbstvertrauen und eine hohe Selbstwirksamkeit können die Wahrscheinlichkeit senken auf Stress mit Magenschmerzen zu reagieren. Derartigen Fähigkeiten und Eigenschaften können im Rahmen einer Psychotherapie gestärkt und erlernt werden.
- Entspannungstechniken: Verschiedene Verfahren zur Entspannung können sich positiv auf Stress auswirken. Sie können beispielsweise im Rahmen einer Therapie erlernt und später selbst durchgeführt werden.
- Ruhe: Wichtig ist, dass Menschen mit einem empfindlichen Magen sich nicht permanenter Anspannung aussetzen. So sollten im Alltag möglichst viele Ruhephasen und Möglichkeiten zur Erholung geschaffen werden. Auch Präparate auf pflanzlicher Basis wie Extrakte aus Kamille, Melisse, Ingwer, Kümmel, Pfefferminze oder Johanniskraut können bei einigen Menschen wirksam bei Magenbeschwerden sein.
Langfristige Behandlung von Magenschmerzen bei Stress
Die Behandlung von überdauernden und wiederkehrenden Magenschmerzen bei Stress kann durch verschiedene Ansätze erfolgen. Dabei ist die Ursache des Stress ein wichtiger Ansatzpunkt um die individuell geeignete Therapie für Magenschmerzen bei Stress zu finden.
Zum einen wird im Gespräch eruiert, welche Situationen Stress auslösen, ob und wie sich diese vermeiden oder verändern lassen. Lassen sie sich nicht vermeiden, kann die eigene Reaktion darauf verändert werden. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer Psychotherapie, wie der kognitiven Verhaltenstherapie, erfolgen.
Zum anderen werden bei der Behandlung von Magenschmerzen bei Stress verschiedene Strategien zur Entspannung erlernt. Dazu gehören beispielsweise das autogene Training oder die progressive Muskelentspannung (PMR). In manchen Fällen können bei Bauchschmerzen durch Stress auch unterstützend Substanzen substituiert werden. Die können Tees, Aromen oder Kapseln sein. Dafür steht eine breite Auswahl an Präparaten zur Verfügung, viele davon auf pflanzlicher Basis. Medikamente zur Senkung der Magensäureproduktion sind verschreibungspflichtig.
Stresstherapie Stresstherapie bei Oberberg
Die Oberberg Kliniken private und führende Fachkliniken der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Menschen werden bei der Bewältigung seelischer Krisensituationen unterstützt, psychische Erkrankungen behandelt und die mentale Gesundheit gestärkt. Oberberg hilft den Weg zurück in das gewohnte Leben zu finden und die Lebensqualität zu steigern. Dazu wird nach den neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis therapiert, vielfältige moderne Verfahren angewandt und stets die persönlichen Bedürfnisse der Patient:innen in den Fokus der Behandlung gestellt.
Bei Oberberg können auch Magenschmerzen durch Stress behandelt werden, wobei verschiedenen Ansätzen möglich sind. Häufig wird eine Psychotherapie mit Entspannungsverfahren und weiteren Behandlungsmethoden und Therapie ergänzt. So können nachhaltige Behandlungserfolge erzielt werden. Durch ein fachübergreifendes Klinikteam wir die hohe Qualität der Patienten-Therapeuten-Beziehungen sichergestellt, denn Vertrauen und Wohlfühlen ist entscheidend für den Therapieerfolg.
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Häufige Fragen zu Magenschmerzen bei Stress
Bauchschmerzen, die stressbedingt entstehen, können sich wie ein "Stein im Magen" anfühlen. Neben den klassischen Magenschmerzen kann es aber auch zu Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen oder Sodbrennen kommen.
Wer weiß, dass sein empfindlicher Magen in Stresssituationen mit Magenschmerzen reagiert, kann mit seiner Ernährung und Nahrungsaufnahme potenziellen Beschwerden des Magens oder der Magenschleimhaut entgegenwirken. So sollte auf eine leichte Kost geachtet werden, die gut gekaut wird. Ausreichend Schlaf ist ebenso wichtig, wie möglichst ein Verzicht auf Rauchen und Alkohol. Zudem können Strategien erlernt werden, um mit stressauslösenden Ereignissen anders umzugehen. Entspannungsverfahren und Stressmanagement sind ebenfalls sehr hilfreich, um langfristig Magenschmerzen bei Stress vorzubeugen.
Treten spontan Bauchschmerzen durch Stress auf, so gibt es keine Maßnahmen dagegen, die für jede Person gleichermaßen wirksam sind. Oft helfen bei Magenschmerzen aber Entspannung, ein kurzes Innehalten in der stressauslösenden Situation oder pflanzliche Extrakte. Auch eine Wärmflasche kann Magenschmerzen lindern, sowie ein achtsamer, kurzer Spaziergang in der Natur.
Quellen:
Quellen
AOK (Hrsg.). (2021, 27. September). Magenschmerzen durch Stress: Das können Sie tun. AOK Gesundheitsmagazin. aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/magenschmerzen-durch-stress-das-koennen-sie-tun/
Robert Koch Institut (2013). Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, 55, 21-23.
Petersen, S. (2022, 27. August). Magenschmerze bei Stress: Ursachen, Symptome und Hausmittel. PraxisVita. praxisvita.de/magenschmerzen-durch-stress-ursachen-symptome-und-hausmittel-21535.html
Ruß, V. (2015, 26. Mai). Schleimhaut im Stress. Pharmazeutische Zeitung, (22). pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-222015/schleimhaut-im-stress/
Trompetter, I. (2019, 02. Oktober). Magenschmerzen durch Stress. Pascoe. pascoe.de/anwendungsbereiche/stress-beruhigung-schlaf/stress/magenschmerzen-durch-stress.html