Depression Krankheitsbilder

Was ist eine Depression?

"Was ist die Depression für eine Krankheit?". Mit dieser Frage sind viele Menschen im Laufe ihres Lebens zu irgendeinem Zeitpunkt beschäftigt. Symptome einer Depression, Definition einer Depression und allgemeines zur Depression finden Sie hier einfach erklärt.

Was ist eine Depression? Eine Definition:

Das Wort „Depressionen“ ist ein Überbegriff für verschiedene seelische Erkrankungen. Häufig wird von „der“ oder „einer“ Depression gesprochen, was streng genommen unspezifisch ist. Oft ist eine Depressive Episode, auch Major Depression oder unipolare Depression genannt, gemeint. Doch es gibt viele weitere Formen. Depressionen zeigen sich durch eine dauerhafte oder vorrübergehende gedrückte Stimmung, Gefühle von innerer Leere, Sinnlosigkeit, Hoffnungslosigkeit sowie durch Antriebslosigkeit. Sie sind eine häufige Erkrankung und können in jedem Lebensalter auftreten.

Ursachen und Auslöser Was hat eine Depression für Ursachen und Auslöser?

„Ungünstige Arbeits- und Lebensumstände, eine genetische Veranlagung und bestimmte Erfahrungen in der frühen Kindheit können das Risiko einer Depression erhöhen. Dazu kommen im Laufe des Lebens weitere Belastungen, die Depressionen auslösen können.“
Prof. Dr. Dr. Matthias J. Müller
CEO, Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer der Oberberg Kliniken

Was ist eine Depression? Formen der Depression:

Depressive Episode:
Die Hauptmerkmale der depressiven Episode, welche am häufigsten mit „Depression“ bezeichnet wird, sind: eine depressive, gedrückte Stimmung, welche für den/die Betroffene/n ungewöhnlich ist. Unter dieser leidet der/die Betroffene die meiste Zeit des Tages fast täglich. Eine Beeinflussung der Stimmung durch Umstände wie z.B. einer Überraschung ist kaum möglich.
Weitere Symptome einer Depression sind Interessen- oder Freudlosigkeit, verminderter Antrieb und/oder gesteigerte Ermüdbarkeit. Außerdem können weitere wie ein Verlust des Selbstvertrauens und/oder Selbstwertgefühls eintreten, übermäßige Selbstvorwürfe und/oder Schuldgefühle, wiederkehrende Gedanken an Tod/Suizid und selbstverletzende Verhaltensweisen. Betroffene einer depressiven Episode leiden oft unter geringer Konzentration, Problemen im Denken, können sich schwer oder gar nicht entscheiden und verlieren Interesse sowie Freude an sonst bevorzugten Themen/Aktivitäten. Viele zeigen körperliche Symptome, wie einen verstärkten oder verringerten Appetit und dadurch ein verändertes Körpergewicht, Schlafstörungen (Probleme beim Ein- und/oder Durchschlafen), Agitiertheit oder Hemmung der Psychomotorik, ein Morgentief und eine geringere Libido.

  • Manische Depression:
    Das Krankheitsbild bei einer manischen Depression, auch als Bipolare Störung oder Manisch-Depressive Störung bezeichnet, ist durch einen Wechsel der beiden gegensätzlichen, extremen Stimmungszuständen geprägt - dem depressiven und (hypo)manischen. Eine depressive Episode im Rahmen einer bipolaren Erkrankung kennzeichnet sich durch eine gedrückte Stimmung, einem geringeren Interesse an Aktivitäten, psychomotorischer Unruhe, Verzögerung, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Veränderungen im Appetit und Schlaf, subjektives Schulderleben und Gefühle der eigenen Wertlosigkeit und Hoffnungslosigkeit bis zur Suizidalität.
  • Depressive Verstimmung:
    Eine depressive Verstimmung dauert bis zu zwei Wochen an und ist somit kürzer als eine depressive Episode. Betroffene leiden beispielsweise unter stark anhaltender Müdigkeit, Apathie, Lethargie, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, geringerer Libido, Reizbarkeit, Angst und/oder Schmerzen. Die depressive Verstimmung ist vielmehr ein Zustand als eine psychische Erkrankung. So kann dieser als Reaktion auf auftretende Ereignisse, wie Misserfolge, Zeitdruck, finanzielle Probleme, zwischenmenschliche oder innere Konflikte und körperliche Erkrankungen/Symptome, einsetzen. Aus der depressiven Verstimmung kann sich eine depressive Episode entwickeln.
  • Hochfunktionale Depression:
    Die hochfunktionale Depression ist keine eigenständige Diagnose in den üblichen Krankheits-Klassifikationssystemen. Vielmehr kann sie der chronischen Depression oder der atypischen Depression zugeordnet werden. Bei einer hochfunktionalen Depression zeigen Betroffene ihre Beschwerden selten dem sozialen Umfeld, sondern wirken oft unbelastet, da sie weiterhin ihren Job ausführen und sozialen Kontakten und Alltagaufgaben nachgehen. Eine standardisierte Beschreibung der Symptomatik bei einer Hochfunktionalen Depression liegt nicht vor, doch die Leid hervorbringenden Situationen können mit denen der typischen von depressiven Erkrankungen verglichen werden.
  • Chronische Depression (Dysthymie):
    Das Hauptsymptome besteht eine depressive Verstimmung an den meisten Tagen und das über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren oder auch länger. Symptome, wie geistige Erschöpfung, Anstrengung, Freudlosigkeit, häufiges Grübeln, Schlaflosigkeit oder übermäßiger Schlaf, veränderter Appetit, Energiemangel, Müdigkeit, geringeres Selbstvertrauen, Konzentrationsstörungen, Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen und Hoffnungslosigkeit treten zusätzlich auf. Während der chronischen Depression haben Betroffenen auch Episoden von Tagen und Wochen mit einem guten Befinden.
  • Erschöpfungsdepression:
    Aus einer Erschöpfungsdepression kann sich ein Burnout entwickeln. Das Burnout ist durch viele Symptome körperlicher und seelischer Art gekennzeichnet. Besonders sind körperliche und emotionale Erschöpfung, Zynismus bei Tätigkeit/en, wahrgenommene und eintretende Ineffektivität im beruflichen/privaten und Gefühle von Hilfslosigkeit.
  • Wochenbettdepression / Schwangerschaftsdepression:
    Die postpartale Depression tritt bei bis zu 15% der Frauen in Verbindung mit einer Schwangerschaft auf (bis zu zwei Jahre nach der Entbindung). Zu den möglichen Auslösern zählen die hormonelle Umstellung der Frau durch Schwangerschaft und Geburt sowie die damit einhergehende Verantwortung, körperliche Veränderungen und viele weitere Faktoren. Betroffene Frauen leiden unter den für depressive Störungen typischen Symptomen und können außerdem unter Gefühlstaubheit gegenüber dem eigenen Kind leiden.

Besonderheiten im Kindes- und Jugendalter Was ist eine Depression bei Kindern und Jugendlichen?

Bei Kindern und Jugendlichen kann sich die Symptomatik einer depressiven Erkrankung etwas anders zeigen als bei Erwachsenen.

 

In der Stimmung schlägt sich bei Kindern und Jugendlichen oft eine Traurigkeit nieder, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Auch selten mit einer depressiven Erkrankung in Verbindung gebrachten Symptome wie Gereiztheit, Irritierbarkeit, Launenhaftigkeit oder Nörgelei, können Beschwerden einer Depression bei einem Kind oder Jugendlichen sein.

Im Verhalten sind bei Kindern und Jugendlichen mit einer Depression oft ein Interessen- und Freudverlust an Dingen und Beschäftigungen, die sie früher mochten, zu beobachten. Insbesondere jüngere Kinder, die normalerweise viel Zeit mit Spielen verbringen, können eine Spielunlust bis zu einer Spielhemmung entwickeln. Sie weinen häufiger und suchen wenig bis keinen Kontakt zu Verwandten und FreundInnen.

Die Leistung von Kindern und Jugendlichen mit einer Depression leidet häufig durch Störungen der Konzentration und des Denkens. Auch das Verweigern des Schulbesuchs kann ein Anzeichen sein. Körperliche depressive Symptome im Kindes- und Jugendalter sind Müdigkeit, Energielosigkeit, Störungen des Schlafs (dauerhaft verringert oder gesteigert), veränderter Appetit (mehr oder weniger) mit einhergehender Gewichtsveränderung (Zu- oder Abnahme).

Seelisch zeigen Kinder und Jugendliche mit einer Depression ein niedriges Selbstwertgefühl, sie haben wenig Vertrauen in eigene Fähigkeiten, fühlen sich häufig ungeliebt und abgelehnt. Besonders in der Adoleszenz zeigen sich Pessimismus, Schuldempfinden und das Gefühl der Hilfslosigkeit und Sinnlosigkeit. Selbstverletzende Verhaltensweisen und lebensbedrohliche Handlungen können, je nach Alter, vorgenommen werden.

Psychotherapie Psychotherapie bei Depressionen

Sollte die depressive Verstimmung langfristig bestehen und sich zu einer Depression entwickeln, empfiehlt sich eine psychotherapeutische Behandlung. Je früher diese begonnen wird, desto höher sind die Erfolgschancen.

Die aktuelle nationaler Versorgungsleitline, erstellt von ExpertInnen, empfiehlt eine Kognitive Verhaltenstherapie, eine Interpersonelle Psychotherapie, eine Tiefenpsychologische Therapie oder eine Familientherapie bei Depressionen. Auch neuere psychotherapeutische Behandlungsansätze, wie eine Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie, Emotionsfokussierte Therapie, Mindfulness-Based-Stress-Reduction, Dialektisch Behaviorale Therapie und Akzeptanz-und-Commitment-Therapie, können bei der Behandlung einer Depression erfolgreich sein.

 

Außerdem können parallel zur Psychotherapie Medikamente eingesetzt werden. Dies wird besonders bei Depression mittleren oder schweren Grades, oder bei chronischen Depressionen, empfohlen. Unabhängig von der Form und Schwere der Symptomatik hat sich häufig eine Veränderung spezifischer Gewohnheiten als hilfreich in der Therapie von Depressionen erwiesen.

Therapie in den Oberberg Kliniken Was ist eine Depressions-Therapie bei Oberberg?

In den Oberberg Fachkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie behandeln wir depressive Erkrankungen und viele weitere psychische Krankheiten und Beschwerden. Dabei verbinden wir moderne, wissenschaftlich fundierte Therapien in hoher Intensität zu ihren individuellen Präferenzen.

Oberberg unterstützt Menschen jedes Alters in schweren seelischen Situationen mit effizienten Behandlungskonzepten. Dabei glauben wir fest an das Zusammenwirken von Menschlichkeit, Verbundenheit und Evidenz in einer erstklassigen Umgebung, die von einer herzlichen Atmosphäre aus Achtsamkeit, Zugewandtheit, Respekt und gegenseitigem Vertrauen geprägt ist.

Wir bieten bei Depressionen und anderen seelischen Erkrankungen eine Vielzahl verschiedener Psychotherapien, biologischer Therapieverfahren, apparativer Therapien, Fachtherapien, Entspannungsverfahren und weitere Behandlungsmöglichkeiten an. Hier finden Sie eine Übersicht unserer Therapien.

 

 

Hilfe und Kontakt Kontaktaufnahme und Hilfe in akuten Krisen

Hilfe bei depressiven (und anderen seelischen) Erkrankungen:
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Schnelle Hilfe in einer akuten Krise

Wenn Sie sich augenblicklich in einer akuten Krise befinden, in der Sie sich selbst gefährden könnten, suchen Sie sich bitte unmittelbar Hilfe. Dazu erreichen Sie kostenfrei und rund um die Uhr den Notarzt unter der Telefonnummer 112 oder die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 0800 111 0 111.

 

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