Blog Burnout

Was machen, wenn die Seele nicht mehr kann?

Die Anzahl an Menschen, die an seelischen Erkrankungen leiden, hat in den letzten Jahren zugenommen. Je nach Krankheitsbild können mehrere Jahre, in denen diese Personen viel gekämpft, geleistet und ertragen haben, hinter ihnen liegen. Es kann der Zeitpunkt kommen, an dem die bisherigen Kompensationsstrategien nicht mehr ausreichen, die Seele nicht mehr kann und Hilfe von außen erforderlich wird.

Mögliche Ursachen des Gefühls, dass „die Seele nicht mehr kann“

  • Stressdepression/Burnout: Eine Stressdepression oder seine Vorstufe, das Burnout-Syndrom, können das Gefühl auslösen, dass die Kraft ausgeschöpft ist. Die beiden psychischen Erkrankungen resultieren aus einer Dauerbelastung. Betroffene spüren Symptome, wie Energiemangel, Gleichgültigkeit, Leistungsverlust, Unlust bei bisher sonst hohem Engagement und überdurchschnittlichen Leistungen, sowie Zynismus. Die zentralen Symptome eines Burnouts sind jedoch die körperliche und emotionale Erschöpfung, der Zynismus gegenüber Tätigkeit/en, Ineffektivität in beruflichen/privaten Angelegenheiten und verspürte Hilfslosigkeit.

Hier erfahren Sie mehr über das Burnout.

  • Anpassungsstörung: Eine Anpassungsstörung kann nach entscheidenden Veränderungen oder belastenden Ereignissen im Leben auftreten und das Gefühl hervorrufen, dass die Seele nicht mehr kann. Weitreichende Veränderung im Leben, wie Geburt, Verlust, Trennung oder andere berufliche/schulische sowie private Veränderungen können Betroffene regelrecht aus der Bahn werfen und das Gefühl vermitteln, nicht „weitermachen“ zu können. Ihnen misslingt die Anpassung an die Veränderung, sie sind mit der für sie neuen Situation überfordert und entwickeln Symptome in den vier Wochen nach dem Ereignis. Zu diesen zählen Zustände von (subjektiver) Bedrängnis, emotionale Beeinträchtigung, depressive Stimmung, sozialer Rückzug und vermehrte Angst oder Sorge. Die Gefühle, dass die Seele nicht mehr kann, im Alltag nicht zurechtzukommen, diesen nicht fortsetzen oder vorausplanen zu können, gelten als häufige Symptome. Auch körperliche Symptome können hinzukommen.
  • Depressive Episode: Eine depressive Episode dauert über mindestens zwei Wochen an. Ihre Hauptmerkmale (Symptome) sind: Erstens, eine depressive, gedrückte Stimmung mit einem für den/die Betroffene/n ungewöhnlichen Ausmaß. Diese liegt über die meiste Zeit des Tages sowie beinahe jeden Tag vor, unabhängig der Umstände. Zweitens, eine Interessen- oder Freudlosigkeit und drittens, eine Verminderung des Antriebs oder eine erhöhte Ermüdbarkeit. Es können (Zusatz-)Symptome, wie der Verlust des Selbstvertrauens oder Selbstwertgefühls oder körperliche Symptome (somatisches Syndrom) hinzukommen, wie ein Früherwachen aus dem Schlaf (mindestens zwei Stunden früher als gewöhnlich) oder ein Gewichtsverlust von 5% oder mehr im letzten Monat. Betroffene einer Depression verspüren häufig das Gefühl, dass die Seele nicht mehr kann.

Hier können Sie einen kostenlosen Selbsttest auf eine Depression durchführen.

Dieser ersetzt jedoch keine professionelle Konsultation, Abklärung und Diagnosestellung.

  • Depressive Verstimmung: Eine depressive Verstimmung bezeichnet das Vorliegen von vereinzelten Symptomen einer Depression. Die Beschwerden treten über einen kürzeren Zeitraum auf (bis zu zwei Wochen) und sind objektiv milder ausgeprägt. Diese beeinträchtigen Betroffene in ihrer Lebensqualität, Entwicklung und Funktionalität und können zu dem Gefühl führen, dass „die Seele nicht mehr kann“. Weitere Symptome einer Depressiven Verstimmung können folgende sein: Starke anhaltende Müdigkeit, Apathie, Lethargie, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, abnehmende Libido, erhöhte Reizbarkeit, Angsterleben und Auftreten von Schmerzen.
  • Quarterlife-Crisis: Bereits viele junge Erwachsene haben das Gefühl, dass ihre Seele nicht mehr kann. Grund kann eine Quarterlife-Crisis sein. Diese tritt nach einem Viertel des Lebens, meistens mit 26 Jahren, ein. Es ist eine Sinnkrise junger Erwachsener darüber, was man mit seinem Leben machen möchte. Viele bedrückt die Angst, etwas zu verpassen oder falsch zu entscheiden. Sie grübeln vermehrt, sind unzufrieden mit ihrem Leben, besorgt, überfordert und haben Selbstzweifel.  Ein Gefühl der Hilflosigkeit, Einsamkeit und Depressivität kann einsetzen. Auch ein Stimmungstief und das Gefühl, dass die Seele nicht mehr kann, können auftreten. Die Dauer des emotionalen Tiefs ist variabel und kann bis maximal zwei Jahre andauern.
  • Vermehrter, chronischer Stress: Andauernder und starker Stress äußert sich bei Betroffenen in einer Reihe an körperlichen und psychischen Symptomen. Zu den häufigsten körperlichen Symptomen zählen Magen-Darm- Beschwerden und Schlafstörungen. Bei dauerhaftem Stress können psychische Symptome, wie depressive Verstimmung, erhöhte Reizbarkeit, gesteigerte Ängstlichkeit, Panikanfälle, geringe Motivation und das subjektive Gefühl einsetzen, dass die Seele nicht mehr kann.

Tipps zur Selbsthilfe, wenn die Seele nicht mehr kann

Viele fragen sich „Was machen, wenn die Seele nicht mehr kann?“. Selbstständig können Sie folgende Ratschläge von Expertinnen und Experten umsetzen:

  • Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training, Meditation
  • Sport und Bewegung (täglich bei Tageslicht)
  • Wahrnehmen sozialer Kontakte, um sich auszutauschen
  • Beachten einer vollwertigen Ernährung
  • Beachten einer ausgegelichenen Work-Life-Balance
  • Führen eines Stimmungstagebuchs, um Auslöser zu identifizieren
  • Sprechen über Sorgen und Ängste
  • Einhalten guter Schlafhygiene (ausreichend schlafen)
  • Strukturieren des Tagesablaufs
  • Aufsuchen professioneller Unterstützung

Sollten Sie das Gefühl haben, das Gefühl, dass die Seele nicht mehr kann, nicht eigenständig bewältigen zu können, wenden Sie sich am besten an Ihre/n Hausarzt/Hausärztin oder eine/n Psychotherapeutin oder Psychotherapeuten. Mit professioneller Hilfe kann eine Diagnostik der Ursachen und eine Behandlung, wie beispielsweise eine Psychotherapie, erfolgen.

Oberberg Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie und Stressmedizin

Die Oberberg Kliniken sind der führende Qualitätsverbund privater Fachkliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland. Wir behandeln Kinder, Jugendliche und Erwachsene und begleiten in seelischen Krisensituationen.

Die Oberberg Kliniken sind deutschlandweit vertreten. Wir verfügen über städtisch angebundene und ländlich gelegene Fachkliniken. Ob tagesklinische oder vollstationäre Behandlung: Wir therapieren alle Arten psychischer Krankheitsbilder, wie beispielsweise ein Burnout-Syndrom oder Depressionen, nach den neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis, stets individuell auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten.

Da die Psyche ganzheitlich arbeitet, ist für den Therapieerfolg eine Umgebung unabdingbar, in der sich die Erkrankten wohlfühlen und Vertrauen fassen. 
Deshalb stimmen wir uns stets eng mit Ihnen über jeden Schritt ab und begegnen Ihnen auf Augenhöhe. Zudem achten wir auch auf die Details: von der Einrichtung der Zimmer über eine gehobene Küche bis zur Lage und Architektur unserer Klinikstandorte. Psychische Erkrankungen sind belastend genug, wir möchten die schwere Entscheidung für einen stationären Aufenthalt in der Fachklinik oder Aufnahme in einer Tagesklinik ein wenig leichter machen.

Stressmedizin bei Oberberg

Zur Behandlung von Stress haben wir bei Oberberg einen eigenen Bereich namens „Stressmedizin“ eingerichtet, um PatientInnen, die unter chronischem Stress leiden, die bestmögliche Behandlung per Videosprechstunden anzubieten. Im Rahmen unserer Stressmedizin haben Sie die Möglichkeit, sich per Videokonferenz diskret an einen unserer Fachärzte zu wenden. Dieser wird mit Ihnen über ihre persönliche Situation sprechen und eine auf Sie zugeschnittene Strategie zum Abbauen von Stress und Verarbeiten von unausweichlichem Stress zu entwickeln.

Unsere Stressmedizin erreichen Sie unter: Telefon +49 30219629 01.

Unser Ziel bei Oberberg ist es, Ihnen dabei zu helfen, eine auf ihre persönliche Situation optimierte Strategie zum Abbauen von Distress zu entwickeln, damit Körper und  Psyche entlastet werden.

Sie können sich jederzeit an uns wenden! Kontaktaufnahme

Wir von Oberberg helfen Ihnen, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Seele nicht mehr kann.

Sie möchten mehr Informationen zu unserem therapeutischen Behandlungsangebot, zum Tagesablauf in einer Klinik oder anderen Themen erhalten? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen.  Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte hier das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

Schnelle Hilfe in einer akuten Krise

Wenn Sie sich augenblicklich in einer akuten Krise befinden, in der Sie sich selbst gefährden könnten, wenden Sie sich bitte an Ihre/n Arzt/Ärztin oder Psychotherapeut/In. Unter 112 erreichen Sie kostenfrei und rund um die Uhr den Notarzt und die Telefonseelsorge unter 0800-1110111.

DAK (Hrsg.). (2020). DAK-Psychoreport 2020: rasanter Ausstieg der Arbeitsausfälle [Pressemitteilung]. dak.de/dak/bundesthemen/dak-psychoreport-2020-2335930.html#/

Deutsches Apothekenportal (Hrsg.). (2020, Oktober). Depressive Verstimmung: Möglichkeiten in der Selbstmedikation. DAP. deutschesapothekenportal.de/fileadmin/user_upload/download/dialog/schwerpunktthemen/dap_dialog_59_otc-schwerpunktthema.pdf

Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (2017). ICD-10-GM Version 2018. Kapitel V. Psychische und Verhaltensstörungen. dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-f30-f39.htm

Dobmeier, J. & Feichter, M. (2018, 28. Mai). Anpassungsstörung. Netdoktor. netdoktor.de/krankheiten/anpassungsstoerung/#:~:text=Nach%20der%20ICD-10-Klassifikation%20psychischer%20Störungen%20müssen%20folgende%20Symptome,ist%20eine%20depressive%20Anpassungsstörung%2C%20die%20länger%20anhalten%20kann.

European Alliance Against Depression (Hrsg.). (2021). 10 Tipps für die psychische Gesundheit in CoronaZeiten. Bündnis Depression. buendnis-depression.at/Aktuelles/10-Tipps-fuer-die-psychische-Gesundheit-in-Corona-Zeiten

Haffke, A. (2021, 24.03.). Hochfunktionale Depression: Ich fühle was, was du nicht siehst. HelloBetter. hellobetter.de/blog/hochfunktionale-depression/

Keck, M. E. (2017, 24. Oktober). Burnout. Max-Planck-Institut für Psychiatrie. psych.mpg.de/2319598/Burnout_BroschureA5_171024LOW.pdf

Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften (2011, 28. April). Depressive Stimmungen bei Schülerinnen und Schülern: Personale und schulische Risikofaktoren und Ansatzpunkte zur Prävention und Intervention. DAK. dak.de/dak/download/studie-depressionen-schueler-2127764.pdf

Weitere Blogartikel Aktuelle Artikel aus dem Oberberg Blog