Susanne schaut sich jeden Morgen in dem Spiegel an und denkt sich: „Ich bin zu fett! Heute Diät – das findet ja niemand schön.“ Marcs Gedanken, wenn er abends im Bett liegt: „Wie soll mich jemals eine Frau toll finden? Ich bin weder intelligent und erfolgreich, noch verdiene ich viel Geld. Das muss sich ändern.“ Und Lisa findet sich nicht liebenswert, nicht herzlich genug.
Was hier klingt, ist die innere Stimme der jeweiligen Personen. Sie sind sehr kritisch mit sich, stellen hohe Ansprüche an sich selbst. Zu hohe Ansprüche, die kein Mensch erfüllen kann. Sigmund Freud wusste bereits, dass wir von unserem Unbewussten gesteuert werden und dementsprechend denken, fühlen und handeln. Unsere inneren Stimmen, wie sie der Kommunikationsexperte und Psychologe Friedemann Schulz von Thun nennt, kritisieren uns, zermürben uns, machen uns fertig. Dabei können sie eigentlich viel mehr: Sie können uns aufbauen, antreiben, loben und uns zu Wunderbarem motivieren. Diese unbewusst ablaufenden Gedanken beeinflussen unser Verhalten und unseren Umgang mit uns selbst und anderen.
Das Gute an diesen inneren Stimmen: Man kann lernen, sich selbst mit Fürsorge entgegenzutreten.
Mit Hilfe des Acht-Wochen-Programms „Mindful Self-Compassion (MSC)“ können alle Menschen lernen, Selbstmitgefühl zu entwickeln. Meist besuchen Menschen mit Stress, Perfektionismus und dem damit verbundenen Leistungsdruck den Kurs. Die harten und sehr kritischen Stimmen können unterschiedlich sein – zu dick, nicht intelligent genug, nicht erfolgreich, zu schwach, … Doch alle Teilnehmer lernen das Gleiche: Mehr Freundlichkeit und Akzeptanz sich selbst gegenüber. Nicht nur Frauen, sondern auch 15 bis 20 Prozent der Männer besuchen diese Kurse. Insbesondere Männer können von dem Kurs profitieren, da sie häufiger zur Verdrängung neigen und sich nicht ausreichend um sich selbst kümmern.
„Heute bin ich geduldiger mit mir selbst!“
Wenn die Mitarbeiter solche Sätze wie „Heute bin ich geduldiger mit mir selbst“ häufiger üben, geschieht teilweise ein Wunder. Kollegen, Freunde und Familienmitglieder behaupten, dass die Personen ihnen lebensfroher, entspannter und freundlicher entgegentreten. Die Übungen sind sehr verschieden und zielen auf unterschiedliche Dinge ab: Den Geist, die Aufmerksamkeit, die Körperempfindsamkeit. Alles ist jedoch trainierbar.
Widerstandsfähiger durch eigene Fürsorge
Durch die eigene Fürsorge könne man in einer Welt voll Wettbewerb und Leistungsdruck besser bestehen, dieser Meinung sind die Experten. Man selbst werde ruhiger und schütze sich durch die Selbstfürsorge vor Depressionen und anderen psychischen Krankheiten. Mitgefühls-Meditationen seien darüber hinaus gemeinsam mit der kognitiven Verhaltenstherapie überaus hilfreich, wenn es um die Behandlung psychischer Erkrankungen geht wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen aber auch Essstörungen.
Sei besser zu dir, dann bist du besser zu deinen Mitmenschen
Wenn wir uns um uns selbst sorgen und besser zu uns selbst sind, dann urteilen wir weniger über andere und wir treten selbstbewusster auf. Das Verdrängen negativer Gedanken sei kontraproduktiv. Besser ist es, sich um sich selbst wie um das eigene Kind zu kümmern, um aus jeglichen Gedankenspiralen herauszukommen.
Abschließend möchten wir Ihnen mit auf den Weg geben: Erhöhen Sie Ihren Selbstwert, indem sie gut mit sich selbst sprechen. Sie werden merken: Es wird nicht nur Ihnen selbst viel besser gehen, sondern sie strahlen mehr Zufriedenheit und Lebensfreude aus und übertragen diese vielleicht auch auf ihre Mitmenschen!
Falls Sie weitere Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie uns. Wir können Ihnen helfen!