In der Rhein-Jura Klinik gibt es eine neues Therapieprojekt: Bouldern. In 4 Einheiten à 2 Stunden sollen die Teilnehmer mit unterschiedlichen psychischen Erkrankungen ihr Vertrauen und Selbstvertrauen stärken. Das Altersspektrum ist breit gefächert: von jungen Erwachsenen bis zum höheren Alter ist alles vertreten.
Bouldern: so nennt man das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Es beinhaltet eine komplexe Kombination von Kraft, Koordination und Konzentration. Und es ist noch viel mehr: Bouldern heißt, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu bekommen. Grenzen wahrzunehmen und anzuerkennen und den Mut zu haben, über sich selbst hinaus zu wachsen. Eigene Zielsetzungen und Lösungsstragien zu erarbeiten und sich bewusst zu machen ist eng verknüpft mit aufkommenden Emotionen wie Angst oder Stolz.
Die einzelnen Einheiten setzen sich zusammen aus Übungen zur Bewegungserfahrung und Technikschulung sowie aus Übungen zum Bereich Selbstvertrauen und Vertrauen, die häufig miteinander gekoppelt sind. Zu spüren, dass andere einem Vertrauen, kann helfen, sich selbst zu vertrauen und umgekehrt. Habe ich selbst das Gefühl, mir zu vertrauen, so gebe ich auch oftmals meinem Übungspartner das Gefühl, mir vertrauen zu können.
Wir führen mit unseren Patienten zum Beispiel folgende Übungen zum Thema Selbstvertrauen durch:
- Klettern auf Anweisung des Übungspartners
- Blindes Klettern
- Abspringen und sich fallen lassen aus individuell passend erscheinender Höhe
Zusammengefasst geht es also nicht um das rein sportive Bouldern, sondern vielmehr um einen selbst. Die eigene Wahrnehmung des Körpers, der Gedanken und der Gefühle sowie die Reflexion über diese in der Gruppe stellen wesentliche Inhalte und Herausforderungen im Rahmen dieses Projekts.
Wenn Sie Fragen zu unserem Therapieprojekt Bouldern haben, freuen wir uns über einen Anruf oder eine E-Mail!