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Stress vermeiden: wirksame Tipps für gesunde Stressbewältigung

Die Stressvermeidung fällt vielen Menschen vor allem dann schwer, wenn der Terminkalender prall gefüllt ist. Gleichzeitig wäre es dann am sinnvollsten, um Symptome vorzubeugen, oder frühzeitig zu erkennen anzugehen. Stress kann vorgebeugt und ein achtsamer Umgang in Hinblick auf die eigene physische und psychische Gesundheit erlernt werden.

Entstehung von Stress

Die Kenntnis der Ursachen von Stress kann ein erster Schritt sein, um eine Reduktion des Stressniveaus zu erreichen. Stress ist subjektiv: Was den einen Menschen unter hohen Stress setzt, könnte auf eine andere Person keine Auswirkungen haben. Es gibt jedoch auch für alle Menschen gleichermaßen geltende Stressoren, die normalerweise als belastend empfunden werden. Dabei variiert der Grad der Belastung dadurch von Person zu Person. Zu häufigen Faktoren für Stress gehören:

  • Berufsbezogene Stressauslöser wie Termindruck, Arbeitsplatzkonflikte, Überbelastung am Arbeitsplatz, unsichere Berufssituation und ähnliche Stressauslöser können dazu führen, dass man sehr gestresst ist.
  • Persönliche Stressoren wie familieninterne Probleme, partnerschaftliche Schwierigkeiten, mangelnde Freizeit, unerreichbare Ansprüche, persönliche Sorgen, Ängste und weitere stressauslösende Faktoren.
  • Akut kritische Situationen wie ein Ausbruch einer schweren Krankheit, Unfälle, Trennungen, Tod einer nahestehenden Person und dergleichen.


Wie sich die genannten Ereignisse in ihrer Intensität auswirken und gegebenenfalls zur Dekompensation oder Symptombildung bis zur Krankheitsentstehung führen können, unterscheidet sich von Person zu Person und ist von mehreren Faktoren abhängig. Die dargestellten Stressoren (und weitere, nicht aufgelistete) werden jedoch stets negativ wahrgenommen und können bereits bestehende Symptome, Syndrome oder Krankheiten verstärken.

Risiken von andauerndem Stress: Entstehung von Krankheiten

Ist man über einen unbegrenzten Zeitraum hinweg stets gestresst im Alltag, können physische als auch psychische Folgen unterschiedlicher Ausprägungen eintreten:

  • Auf körperlicher Ebene droht Gefahr durch ständigen Stress. Stresshormone (wie Kortisol) beschleunigen den Herzschlag, lassen den Blutdruck steigen und kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, im schlimmsten Fall bis zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, führen. Als weitere körperliche Auswirkung von Stress kann sich ein Diabetes entwickeln, da Kortisol die Wirkung des Hormons Insulin beeinträchtigt (dadurch wird der Zuckertransport im Körper gehemmt). Ein hohes Kortisollevel führt weiterhin zu einer erhöhten Ablagerung von Fett in der Leber. Stress kann zusätzlich bestehende Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis verstärken.
  • Psychisch können zahlreiche Symptome durch Stress ausgebildet werden. Auch mit chronischer Erschöpfung aussoziierte Krankheiten wie ein Burnout-Syndrom können resultieren. Bei bereits bestehenden Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen, bipolarer Störung oder anderen, kann es zu einer Verschlechterung kommen. Auch Essstörungen oder Angststörungen können ausgelöst werden. Betroffene können durch ständigen Stress und Überlastung Erschöpfung, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit und weitere Zustände erleiden. Eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität kann die Folge von anhaltendem Stress sein.


Unabhängig von den spezifischen Auswirkungen sind durch Stress ausgelösten Krankheiten keine Seltenheit. Stresssituationen vorzubeugen und Stressoren abzubauen sollte eine Priorität sein. Dazu können Sport, Achtsamkeit, Entspannung und weitere Tipps für ein gesunderes Leben helfen.

Gibt es positiven Stress?

Kurzfristig kann es auch „positiven Stress“ geben. Wichtige Arbeiten in Schule, Universität und Beruf können zu Stress führen. Diese versetzen in diesen Momenten den Körper in Alarmbereitschaft, sodass mehr Leistung abrufbar sein kann: Durch beispielsweise gesteigerte Aufmerksamkeit und Achtsamkeit können mentale Höchstleistungen erbracht werden. Auch körperlich kann durch die veränderte Hormonkonstellation bei Stress eine längere Ausdauer und mehr Muskelkraft eine kurzfristige positive Folge von Stress sein.

 

Langfristig hat Stress jedoch stets negative Auswirkungen, wenn er ein fester Bestandteil des Alltags wird. Er kann zu Symptomen, Syndromen und Krankheiten führen oder diese begünstigen. Kurzfristiger "positiver Stress" sollte nicht mit chronischem gefährlichen Stress verwechselt werden.

Gestresst im Alltag: Tipps für mehr Entspannung und einen gesunden Alltag

So vielfältig wie die Stressauslöser sind, so sind auch die Möglichkeiten zur Vermeidung von starkem Stress. Folgende Strategien und Techniken haben sich häufig bei Stress bewährt und sind Tipps für mehr Entspannung im Alltag. Ein Ausprobieren verschiedener Copingstrategien kann helfen, in Zukunft resilienter zu werden. Manchen Menschen helfen mehrere Methoden, andere müssen erst einige Entspannungstechniken ausprobieren.

Meditation kann das Stressniveau auf ein gesundes Niveau senken. Beim Praktizieren dieser fokussieren sie sich auf selbst und ihr Wohlbefinden. Welche Form der Meditation genau hilft, wenn Sie gestresst sind, unterscheidet sich von Person zu Person. Besonders einfach sind Atemübungen. Sie lassen sich auch gut in den Alltag integrieren, wenn sie gestresst sind. Versuchen Sie, zehn Minuten die Augen zu schließen und auf Ihren Atem zu achten, um die Stressbewältigung aktiv zu fördern. Dafür benötigen Sie keine Räumlichkeiten oder bestimmte Situationen, sondern können immer und überall damit beginnen.

Sport kann zur Entspannung und mehr Achtsamkeit beitragen. Physische Aktivität kann helfen Sorgen loszulassen, Stress abzubauen, sich vitaler zu fühlen und wichtige Körperfunktionen zu regulieren. Wichtig ist jedoch, dass bei den sportlichen Trainingseinheiten kein hoch angesetzte Leistungsziele gesetzt werden oder Druck aufgebaut wird, um nicht noch mehr gestresst zu werden. Sport sollte als freudebereitende Aktivität integriert werden, bei der sie sich eine Auszeit nehmen und Ihrem Körper und Ihrer Psyche hilft.

Zur Stressbewältigung kann auch die Veränderung der persönlichen Lebenseinstellung vorgenommen werden. So ist es wichtig auch eigenen Bedürfnissen nachzukommen, Grenzen zu setzen und Neinsagen zu lernen, um weniger gestresst zu sein. Ein Aufbürden von Aufgaben anderer, Verantwortung für alles und jeden zu nehmen und jedem einen Gefallen erweisen zu wollen, kann im Alltag zu dauerhaftem Stress führen. Zeit für sich selbst zu nehmen, Auszeiten zu planen und nicht über die eigenen Grenzen hinaus zu gehen sind kein Grund sich „schlecht“ zu fühlen. Ganz im Gegenteil, es hilft zu besserer seelischer und körperlicher Gesundheit und mehr Lebensqualität führen.

Schlechte Angewohnheiten abzulegen kann ein nachhaltiges Mittel zur Vorbeugung von Stress und daraus resultierenden Gesundheitsfolgen sein. Darunter kann Stressessen zählen, eine unausgewogene Ernährung, Konsum von potenziell süchtigmachenden Substanzen, unzureichender Schlaf, Bewegungsmangel, keine Ruhezeiten, permanente Erreichbarkeit, lange Nutzungszeiten digitaler Medien und viele weitere Verhaltensweisen.

Oft lässt sich Stress auch vermeiden, indem Dinge nicht getan werden. Nicht aktiv sondern passiv zu sein kann in den richtigen Situationen eine hilfreiche Lösung sein. Ebenso ein Innezuhalten und zu Hinterfrage was die Motivation hinter dem eigenen Verhalten ist.

Gestresst am Arbeitsplatz: Tipps für den Alltag die helfen

Stress am Arbeitsplatz zu vermeiden kann eine Herausforderung darstellen. Manchen KollegInnen kann nur schwer aus dem Weg gegangen werden, mancher Zeitdruck wird nicht zu verhindern sein, schwierige Aufgaben können vorkommen. Einige Ratschläge können jedoch helfen, mit diesen Stressoren und stressigen Situationen besser umgehen zu können:

 

  1. Erledigen Sie nicht zu viele Aufgaben auf einmal
  2. Nehmen Sie freiwillig nicht Aufgaben von KollegInnen an, wenn Sie selbst ausgelastet sind
  3. Nehmen Sie Druck aus Ihrem Berufsleben, in dem Sie sich realistische Ziele setzen
  4. Legen Sie regelmäßige Pausen ein. Ihre Gesundheit und auch Ihre Produktivität und Kreativität wird davon profitieren
  5. Organisieren Sie Termine und Aufgaben übersichtlich, um mehr Zeit zwischen einzelnen Ereignissen zu haben und den Überblick zu behalten
  6. Zögern Sie nicht auch um Unterstützung zu bitten


Generell ist eine persönliche Analyse darüber, welche (potenziellen) Stressquellen an Ihrem Arbeitsplatz vorliegen, empfehlenswert. Was kann getan werden, um keine stressigen Situationen aufkommen zu lassen? Was kann getan werden, um den Stress zu minimieren, wenn er vorhanden ist? Welche Strategien haben sich in der Vergangenheit als erfolgreich bewährt? Unterstützen Sie sich anschließend selbst dabei mehr über sich selbst und eigene Stresssoren zu erfahren. Besonders gut gelingt dies direkt in der Situation: Spüren Sie, dass der Stresspegel ansteigt, schreiben Sie die Ursache und Umstände auf, sowie die Bewätigungsstrategie, die bei Absinken des Stresses geholfen hat. Langfristig ist dadurch ein Vermeiden oder Senken dieses spezifischen Stresses am Arbeitsplatz möglich. In manchen Fällen kann auch Eine Psychotherapie dabei hilfreich sein, um gemeinsam mit einer/einem Expertin/Experten dies durchzuführen und zu erlernen, sowie Konflikte zu lösen und Lösungsstrategien zu finden.

Professionelle Hilfe: wenn der persönliche Stressabbau scheitert

Die Stressvermeidung ist ohne ausreichende Achtsamkeit und vor allem auf sich allein gestellt nicht immer leicht. Insbesondere wenn Sie bereits sehr gestresst sind und/oder viele Stressoren vorliegen. Um dennoch den Weg zu mehr Entspannung im Leben zu finden und Stressbewältigung zu erlernen, empfehlen wir Unterstützung im Rahmen einer Psychotherapie. Dabei können Sie Achtsamkeit lernen, gesunde Verhaltensweisen stärken, Ressourcen entdecken und einen neuen Alltag etablieren.


In den Oberberg Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie sind wir unter anderem auch auf Stresstherapie spezialisiert. Ebenso behandeln wird damit assoziierte Folgeerkrankungen, sowie alle anderen psychischen Krankheiten. Dabei ist auch die Behandlung körperlicher Beschwerden parallel möglich.

 

Unsere Fachkliniken sind deutschlandweit zu finden, städtisch gelegen oder im Grünen. Wir behandeln Symptome zahlreicher Krankheitsbilder, die mit Stress in Zusammenhang stehen wie Schlaf- und Essstörungen, Angststörungen, Burnout-Syndrom, Depressionen, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen und generell allen Stressfolgestörungen. Zusätzlich arbeiten wir gemeinsam mit unseren PatientInnen daran, langfristig Stress zu vermeiden und ein physisch und psychisch gesundes Leben zu führen. Wir unterstützen in der Etablierung persönlichen Entspannung, Aufarbeitung von Konflikten und ein Wieder zu sich selbst Finden. Dies kann tagesklinisch als auch vollstationär erfolgen. Ihre Bedürfnisse und Wünschen stehen dabei im Mittelpunkt.

Hohe Therapiequalität für Ihren persönlichen Erfolg

Der Stressabbau durch moderne Therapiemethoden steht im Zentrum unserer Bemühungen. Dies versprechen wir Ihnen sowohl in alltagsbedingten Stresssituationen als auch in krisenbedingten, akuten Momenten. Durch eine geringe Anzahl von Patientinnen und Patienten pro Therapeut stellen wir sicher, dass sich unser Fachpersonal intensiv um jede Person kümmern kann. Dies fördert die persönliche Bindung und hilft dabei, einen maßgeschneiderten, persönlichen Plan für Ihre Regeneration zu erstellen. Von A bis Z unterstützen wir Sie dabei, Stress vermeiden zu lernen und unnötige Stressoren in Ihrem Leben abbauen zu können

FAQ: Häufige Fragen zu Stress

Möchten Sie Stress vermeiden, müssen Sie dessen Auslöser identifizieren. Grundsätzlich kann alles Stress verursachen, fest definierte Grenzen gibt es nicht: von einem Gerichtstermin bis zu einem Kindergeburtstag. Lassen Sie sich von außen nicht beeinflussen: Stress ist das, was für Sie subjektiv stressig ist - und nicht das, was andere sagen.

Viele Menschen versuchen, Stress aus ihrem Leben zu verbannen, aber sie schaffen es allein nicht. Wollen Sie dauerhaft Stress vermeiden, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. In den Oberberg Kliniken kennen wir alle typischen Symptome und wissen, wie wir Ihnen zu mehr Entspannung im Leben verhelfen können.

Sie möchten mehr Informationen zu unserem therapeutischen Behandlungsangebot, zu Stresserkrankungen oder anderen Themen erhalten? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

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AOK Gesundheitsmagazin (Hrsg.). (2020, 01. Juli). Krankheiten durch Stress: So sehr kann die Belastung dem Körper schaden. AOK. aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/stress-so-krank-kann-er-machen/ (zuletzt abgerufen: 19. September 2022)

 

BARMER (Hrsg). (n.D.). Stress und Leistungsdruck: Warum Pausen wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit sind. BARMER. barmer.de/gesundheit-verstehen/stress/warum-pausen-wichtig-sind-1054812


Grenzow, L. (2021, 5. Mai). Stress abbauen. Nu3. nu3.de/blogs/health/stress (zuletzt abgerufen: 19. September 2022)


Herzner, S. (2018, 14. Februar). Stress verhindern, Burnout vermeiden. apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/psyche/stress-verhindern-burnout-vermeiden-702149.html (zuletzt abgerufen: 19. September 2022)

 

Wellabe (Hrsg.). (n.D.). Stress vermeiden: Mit diesen 3 Strategien zu mehr Gelassenheit. Wellabe. wellabe.de/magazine/stress-vermeiden

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